Sonntag, 11. Februar 2018

Tarifrunde ÖD 2018-Die Forderung und Anmerkungen dazu

Am 26.2. startet die Tarifrunde für den öffentlichen Dienst.Da ich selber betroffen bin,für mich auch ein wichtiges Thema.

Daher habe ich hier auch die vergangenen Tarifrunden dokumentiert, und will dies auch diesmal tun.

Bereits 2014 habe ich mich mit den Argumenten gegen Lohnerhöhungen im ÖD auseinander gesetzt . Was ich dort schrieb, ist immer noch aktuell.

Zwei Jahre später beschäftigte ich mich in diesem Zusammenhang mit der Idiotie des Sparwahns. Auch, was dort schrieb,gilt Heute noch.

Hier nun die aktuelle Forderung , und dazu jetzt

Meine Anmerkungen:

Insgesamt gibt es in diesem Forderungskatalog Licht und Schatten. Zunächst die Entgelt-Forderung: Es läuft im Prinzip auf das Selbe hinaus, was in den letzten Runden vereinbart wurde.

Ich habe schon an Tarifdiskussionen teil genommen, und wir sind immer der Meinung gewesen, das die Forderung eines Festbetrages besser wäre als eine prozentuale Forderung, weil von ihr grade die unteren Einkommensgruppen profitieren würden. Die Forderung von 200-300€ mehr pro Monat wäre daher sinnvoller.

Im übrigen halte ich die Sechs Prozent für zu niedrig .Wenn man denn schon eine prozentuale Forderung aufstellt, dann müsste diese mindestens bei Acht Prozent liegen, denn herunter gehen muss man sowieso .Die jetzige Forderung würde, entsprechend der Erfahrung früherer Tarifrunden auf ein Ergebnis mit 4,x %,  für zwei- bis zweieinhalb Jahre Laufzeit hinaus laufen, was lediglich einen Inflationsausgleich bedeuten würde. Für einen wirklich  spürbaren Lohnzuwachs muss man schon höher ansetzen.

Verpasst wurde einmal mehr die Chance tariflich ins einundzwanzigste Jahrhundert zu kommen. Es reicht eben nicht aus, nur die Jahressonderzahlung Ost an West anzugleichen.

29 Jahre nach dem Mauerfall gehören auch Tarifverträge Ost und Tarifverträge West auf den Müllhaufen der Geschichte. Die Kollegen im Osten sind nicht weniger wert als ihre Kollegen im Westen, und darum gibt es auch keine Rechtfertigung dafür, dass sie für die gleiche Arbeit weniger Geld bekommen.

Ver.di hätte hier zum Vorreiter werden, und eine längst überfällige Diskussion anschieben können, doch offensichtlich fehlte hier der Mut.

Wichtig finde ich die Forderungen bezüglich dem Thema Ausbildung, insbesondere  der Übernahmegarantie nach der Ausbildung, was eigentlich selbstverständlich sein sollte, wo doch ständig auch im öffentlichen Dienst über Fachkräftemangel lamentiert wird(Was man durchaus anzweifeln kann, wenn man bedenkt, wie viele Ingenieure, Techniker und Facharbeiter im Hartz-IV- System in 1€-Jobs und sinnlosen Fortbildungen verheizt werden, oder  als Leihsklaven in Zeitarbeitsfirmen ihr Dasein fristen).

Wie dem auch sein, wenn im ÖD händeringend Fachkräfte gesucht werden, sollte es selbstverständlich sein, auszubilden, und Azubis auch zu übernehmen, anstatt den Götzen Schwarze Null und den „schlanken Staat anzubeten.

Verpasst wurde leider auch die Möglichkeit auch in anderer Hinsicht Vorreiter zu sein, nämlich mit einer Forderung zu einer tariflichen Regelung,um die sachgrundlose Befristung von Arbeitsplätzen zu überwinden oder zumindest massiv einzuschränken.

Insgesamt ein Forderungskatalog ,den ich vertreten kann, der aber besser hätte ausfallen können. Mal sehen, was diese Tarifrunde bringt.

Nachtrag.

Hier ,als Alternative, noch die Forderung vom Netzwerk Ver.di 

2 Kommentare:

  1. „Insgesamt hat Christian Lindner seit dem Zusammentreten des Parlaments im Oktober damit bei neun Auftritten bis zu 111.000 Euro eingenommen. Genaueres lässt sich nicht sagen, weil die Einkünfte nicht exakt, sondern nur in Spannen angegeben werden müssen“, berichtet der Tagesspiegel.

    Neun mal dumme Sprüche herunternudeln und schon kassiert man:

    42 Monatsgehälter eines Maurers
    48 Monatsgehälter eines Kfz-Mechanikers
    49 Monatsgehälter eines Bäckers
    50 Monatsgehälter eines Schlachters
    51 Monatsgehälter eines Pflegedienstbeschäftigten
    55 Monatsgehälter eines Einzelhandelskaufmanns

    Aber jetzt nur kein Neid, denn „Leistung muss sich wieder lohnen“

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  2. ja, mehr Geld tut Not im ÖD! Ich bin aber dagegen, die Ergebnisse auf die privilegierten Beamten zu übertragen!

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