Montag, 31. Dezember 2018

Nachruf auf 2018


Wie schnell doch ein Jahr vergeht. Diese ereignisreiche 2018 geht nun auch zu Ende, und so wird es Zeit, es noch einmal Revue passieren zu lassen.

Und begonnen hatte das neue Jahr Oben ohne. also ohne Regierung. Ja, habt ihr doch bemerkt oder? Das wir 4 Monate keine Regierung hatten. Okay, ist wohl auch kein großer Unterschied, ob wir von der Bleiernen regiert werden oder gar nicht....

Ja, es war ja so, das es die Medien wieder geschafft hatten, der SPD über einen Hype einen Chancenlosen Kandidaten aufzuschwatzen, welcher erwartungsgemäß jede Möglichkeit konsequent vermied, sich als Alternative zu Merkel auf zu stellen, und entsprechend krachend verlor.

Nun aber tat Schulz etwas, das bei einigen so was wie Hoffnung aufkommen lies: Er kündigte an, nicht mehr in eine Groko gehen zu wollen, auch, um zu verhindern, das die AFD stärkste Oppositionsfraktion wird.

So gab es Verhandlungen über eine Jamaika- Koalition, und grade die Grünen konnten es gar nicht erwarten an die Fleischtöpfe zu kommen.
Doch als der Koalitonsvertrag praktisch stand, war es die FDP, die absprang und die Koalition platzen ließ. FDP-Chef Lindner tönte vom Balkon:
„Es ist besser nicht zu regieren, als schlecht zu regieren“.
Hmm, dachte ich mir. Hätte Westerwelle das doch 2009 auch gesagt. Ganz zu schweigen von gewissen anderen Politikern.

Aber so kam es zur Regierungskrise. Ausgerechnet in Deutschland, dem „Vorbild an Stabilität und gelebter Demokratie“ konnte keine Regierung gebildet werden. Das heißt doch, eine Minderheitsregierung der CDU wäre möglich. gewesen. Man stelle sich das vor .Zurück zur eigentlichen Idee einer parlamentarischen Demokratie. Ohne Fraktionszwang. Merkel hätte die Abgeordneten überzeugen müssen ,mit Argumenten, hätte Mehrheiten finden müssen, hätte das tun müssen, was sie seit sie im Kanzleramt sitzt konsequent vermeidet, nämlich Verantwortung übernehmen und regieren.

Logisch, das sie das nicht wollte. So ging sie zum Genossen Bundespräsident ,der ehemaligen Außeneule Steinmeier ,und der sprach dann  mit Schulz ,und schon trat die SPD wieder in Koalitionsverhandlungen mit der Union ein, beging Selbstmord aus Angst vor dem Tod, schenkte der AFD die Oppositionsführerschaft, und Nahles musste sich korrigieren. Hatte sie bei der Ankündigung des Gangs in die Opposition noch getönt: “Und ab Morgen kriegen sie in die Fresse“, musste sie nun sagen:„und ab morgen kriegen wir in die Fresse.“, was ja auch eintraf, siehe Bayern und Hessen.

Doch auch einen Verlust gab es Anfang 2018 zu beklagen, nämlich den Tod des Bloggerkollegen Charlie vom Narrenschiff. Möge er in Frieden ruhen.

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Dann gab es große Aufregung um die Essener Tafel, die angesichts von Konflikten zwischen Flüchtlingen und Rentnern, um Nahrungsmittel zur Maßnahme griffen, Flüchtlinge zunächst nicht mehr auf zu nehmen.

Wie schrien sie plötzlich auf: Nazis und Rassisten wurden die Betreiber der Tafel genannt. Mitglieder der Regierungsparteien gaben sich empört, um zu verschweigen, dass sie diese Zustände verursacht hatten, mit Agenda 2010,Hartz IV, und weil sie die Kommunen, und vielfach ehrenamtliche Helfer mit allen Problemen allein da stehen ließen.

Selbst Linke stimmten in das „Rassismus“- Gekreische ein, die Tatsache übersehend, das erstens die Maßnahme temporär war, zweitens sie nur Neuaufnahmen betraf,bereits aufgenommene  Flüchtlinge also auch weiterhin versorgt wurden.

Und so gut sind viele Linke also schon von den Regierenden konditioniert, das man dort nur das Reizwort Rechts oder Rassismus sagen muss, und schon gehen sie wie pawlowsche Hunde auf die Betreffenden los, anstatt die wirklich wichtigen Systemfragen zu stellen, nämlich wie es sein kann, das Rentner , Allein erziehende und Flüchtlinge überhaupt zur Tafel müssen. Ist nicht das der eigentliche Skandal?

Sollten nicht Renten, Löhne und Zuwendungen für Flüchtlinge so hoch sein, das dies gar nicht nötig ist? Und das Geld dafür wäre ja da. Man müsste nur die Profiteure zur Kasse bitten
Aber gut, die Mitarbeiter der Tafel als Rassisten zu beschimpfen, und ihre Fahrzeuge zu beschmieren ist halt einfacher.
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Und dann war das Lieblingsfeindbild der „westlichen Wertegemeinschaft“ wieder da. Der böse Russe. Gut, es war absehbar gewesen .Immerhin gab es in Russland Präsidentschaftswahlen, und die Fußball WM fand in Russland statt. Sehr zum Ärger der kalten Krieger, die nicht müde wurden bei jeder Gelegenheit zu fordern, Russland die WM weg zu nehmen.

Aber dann kam der Vorfall von Salisbury, für die angeschlagene Theresa May eine Art zweites Falkland, das ihr ermöglichte, von ihrem innenpolitischen Versagen abzulenken.

Der ehemalige Doppel-Agent Sergej Skripal und seine Tochter Julia brachen im Park bewusstlos zusammen, und fielen ins Koma. Diagnose. Vergiftung mit Nowitschok .
Nowitschok ist ein schnell wirksames Nervengift, welches in der Sowjetunion entwickelt wurde, womit klar war, dass hinter dem Anschlag nur Russland stecken konnte.

Wobei, die Formel war von ihrem Erfinder bereits 1992 veröffentlich worden, und 1998, im Rahmen des Abbaus der Produktionsanlage, dem, inzwischen unabhängigen, Usbekistan, kam auch die daran beteiligte USA daran. Später musste selbst der BND zugeben, im Besitz der Formel gewesen zu sein. Ach ja, und im benachbarten Labor Porton Down lagerte auch noch eine Probe, aber es konnte natürlich nur Russland gewesen sein.

Im Voraus eilenden Gehorsam reagierte der neue Außenminister Maas sofort, und wies aufgrund einer unbewiesenen Anschuldigung russische Diplomaten aus.

Interessant auch, wie schnell die Version von der Durchführung der Tat(welchen Vorteil Putin davon haben konnte, einen unbedeutenden Ex-Agenten umbringen zu lassen, unmittelbar vor der Wahl, bei der er uneinholbar führte , und für das Land wichtigen Weltmeisterschaft, der zu Sowjet-Zeiten bereits inhaftiert war, und begnadigt wurde, und bereits Vierzehn Jahre lang ohne Schutz unter seinem richtigen Namen in England lebte ,fragen wir schon gar nicht mehr)

Erst hieß es, sie seien während des Essens im Restaurant vergiftet wurden, dann bekamen sie das Gift auf der Parkbank, schließlich war es an ihrer Autotür  und endlich einigte man sich darauf, das es auf der Klinke ihrer Haustür aufgetragen worden war, wonach die Skripals noch Drei Stunden shoppen und Essen waren.

Im Laufe des Jahres , während die Skripals aus dem Koma erwachten, und sich von den Folgen der Vergiftung mit dem hochtödlichen Nowitschok an einem geheimen Ort erholten, konnten Zwei Tatverdächtige ermittelt werden, und zwar ein Duo von GRU- Agenten, die als schwules Touristen-Pärchen (Man stelle sich vor :Schwule als Agenten beim homophoben Putin...) nach England gekommen waren ,und das Gift in einem Parfum-Fläschchen mit gebracht hatte , welches sie hinterher halbvoll weg geworfen hatten, und das später von einem englischen Obdachlosen aufgefunden wurde, der es seiner Freundin geschenkt hatte, wodurch  beide vergiftet wurden, und sie starb.

Mittlerer Weile haben die beiden russischen Agenten wohl ein Alibi, und wir gelernt, dass die Briten wohl als delitantischste Fälscher des Jahres gelten können, während der Skripal-Fall mehr Fragen als Antworten aufwirft. Vielleicht könnten die Skripals selbst sie beantworten, doch die sind weiterhin nicht auffindbar.

Aber dann kam ja noch der Mord an dem Kreml-kritischen russischen Journalisten Arkadi Babtschenko in der Ukraine, im Juni kurz vor der WM. Sofort geiferten die kalten Krieger in Politik und Medien los, forderten WM-Boykott, und wären am liebsten gleich in Russland einmarschiert, und dann kam der Schock. Babtschenko, der gemessen ,an den Hasspamphleten, die er so ins Netz rotzt, in einem Sanatorium mit gepolsterten Zellen besser aufgehoben wäre als in einem Journalisten-Büro, lebte plötzlich wieder!

Die ukrainische Regierung entblödete sich nicht, der erstaunten Öffentlichkeit die Räuberpistole zu erzählen, man hätte den Mord vorgetäuscht, um zu verhindern das Russland ihn begeht. Warum allerdings Putin einen solchen durchgeknallten Psychopaten töten sollte, der auch Kontakte zu Ukro-Nazis unterhält, dies auch kurz vor WM, konnten sie natürlich nicht erklären.
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Dazwischen kam der Chlorgas –Anschlag auf die Islamisten-Hochburg Douma. Es ist ja immer so: Wenn er kurz davor ist zu gewinnen, schießt Assad Giftgas-Granaten auf Terroristen-Hochburgen(selbst wenn er keine mehr hat, denn er hat sie ja nach Ost-Ghouta schon alle abgegeben) ,damit die USA einen Vorwand bekommt, in Syrien ein zu marschieren. So jedenfalls, denken schlichte Gemüter, wie zum Beispiel US-Präsident Trump, der dann auch Raketen auf Syrien deren Einsatz jedoch weitgehend wirkungslos verpuffte.

Aber es war wohl auch mehr Schau, denn zum Jahresende verkündete er, die US-Truppen aus Syrien und auch aus Afghanistan abzuziehen. Wie schäumten da die kalten Krieger und die Hardliner. Aber es war doch abzusehen. Trump hatte dies schon im Wahlkampf angekündigt, und er ist nun mal Geschäftsmann, und der Türkei Waffen zu verkaufen ist halt  lukrativer als ein sinnloser Krieg, den die verbündeten IS-Söldner eh schon verloren haben.

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Und dann kam die WM und das Aus in der Vorrunde, was blöd war für die Bundesregierung, denn traditionell eignete sich so eine Veranstaltung wunderbar, um in ihrem Windschatten schlechte Gesetze, am abgelenkten Michel vorbei, durch den Bundestag gepeitscht werden.
Da kam das Aus nun viel zu früh.

Und einer wurde dafür verantwortlich gemacht: Mesut Özil. Er und Kollege Ilkay Gündogan waren ja Vorfeld des Turniers schon Ziel eines Shit-Storms, weil sie gemeinsam mit Erdogan auf einem Foto beim Trikot-Tausch posiert hatten. Was regte man sich da auf! Natürlich, darüber das Merkel sich  öfter sich mit ihm hatte ablichten lassen, und mit ihm faule Deals geschlossen hatte, um die Balkan-Route für die Flüchtlinge zu schließen, darüber regte sich keiner auf.     

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Kommen wir jetzt zu einem der Hauptthemen des Jahres, dem Chemnitz -Maaßen- Komplex.
Auslöser war genau genommen der Mord an Daniel Hillig, einem dunkelhäutigem Deutschen mit Kubanischen Wurzeln, der in Chemnitz bei einem sommerfest zusammen mit zwei Russland-Deutschen  Freunden nieder gestochen wurde. Haupttäter waren ein abgelehnter Asylbewerber aus Irak und einer aus Syrien.

Am folgenden Tag, dem 27.8.fand ein spontan organisierter Trauermarsch durch Chemnitz statt, der sich aus Freunden ,Angehörigen und Bekannten des Opfers und wütenden Chemnitzer Bürgern zusammen setzte, in dem sich aber auch einige rechte Hohlbirnen befanden, die Nazi-Parolen grölten, und es kam auch vereinzelt zu Übergriffen gegen Migranten oder Linke.

Und natürlich versuchten Rechte den Fall zu instrumentalisieren, aber angenommen Daniel Hillig wäre von Neonazis umgebracht worden, dann wäre sein Tod von der Antifa instrumentalisiert worden zum Kampf gegen Rechts, und dann hätte sich die ganze Bundespolitik selbstverständlich an die Seite der Trauernden gestellt, doch hier passten die Täter nicht ins Narrativ, und so ging die Rede von Hetzjagden und einem marodierenden rechten Lynchmob durch die Presse, was die Ansicht von Bildern von der Demo und selbst des berühmten „Hase bleib hier“-Videos nicht wirklich her gibt.

Unbestreitbar wurden Hitlergrüße gezeigt, wurden rechte Parolen gegrölt, und gab es Fälle von Rechter Gewalt. Es war also auch keine friedliche Veranstaltung. Die Aktionen gegen Rechts waren auch in Ordnung, doch wenn man als Maßstab Lichtenhagen oder Hoyerswerda anlegt, was wirklich rechte Lynchmobs waren, dann muss man sagen da wurde aufgebauscht, um vom eigentlichen Auslöser der Proteste abzulenken, insofern hatte Maaßen sogar nicht Unrecht, für den ich ansonsten nichts übrig habe, und dessen Behauptung natürlich Unsinn ist, das das Video gefakt war.

Nun hätte es zig Gründe gegeben Maaßen zu entlassen, und am besten auch seine Behörde zu schließen.Angefangen bei der Unterstützung der NSU, und der fortwährenden Behinderung der Ermittlungen im NSU-Fall, der Rolle des VS im Anis-Amri-Fall, sowie seiner antirussischen Hetze, aber entlassen werden sollte er, weil er im Fall Chemnitz der Kanzlerin und dem offiziellen Narrativ widersprochen hatte.

Und dann kam die Entlassungsfarce. Erst einigte man sich darauf ihn als VS-Präsident ab zu berufen, und ihn zum Staatssekretär  im Innenministerium zu befördern. Dann bekam Nahles massiven Gegenwind in der eigenen Partei, und man setze sich noch einmal zusammen, mit dem Ergebnis, das Maaßen ein Amt als Berater in Seehofers Ministerium mit niedrigeren Bezügen bekam.

Den Ausschlag, ihn endgültig zu entlassen gab seine Abschiedsrede vor Kollegen, in der sich nicht entblödete von Linksradikalen in der SPD zu sprechen, die ihn aus dem Amt jagen wollten. So viel Realitätsverlust ging dann doch zu weit .Die letzten Linksradikalen haben die SPD schon bei Einführung der Agenda 2010 verlassen, und die WASG gegründet.

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Parallel dazu trafen im Hamacher Forst Polizei und Umweltaktivisten aufeinander. Das Waldgebiet, Rückzugsgebiet seltener Arten, sollte von RWE gerodet werden, um dort den „innovativen Energieträger“ Braunkohle ab zu bauen.

Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen:Da soll Grade eine Kohlekommission zusammentreten, um den ausstieg aus diesem ineffizienten und Klimaschädlichen Energieträger auszusteigen, und dann...na gut, Arbeitsplätze....

Das größte Polizeiaufgebot in der Geschichte des Landes Nordrhein –Westfalen sollte die Aktivisten aus dem Hambacher Forst räumen, die sich dort in Baumhäusern eingerichtet hatten, und dies mit roher Gewalt.

Bundesweite Proteste setzten ein. die Grünen vorne weg, die natürlich wohlweislich verschwiegen  ,das sie selbst es waren, die ,zur Zeit der Rot-Grünen Landesregierung unter Hannelore Kraft, die Genehmigung zur Rodung des Hambacher Forstes erteilt hatten.
Schließlich stoppte ein Gericht die Rodung und der Protest war erfolgreich.

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Die Wahlen in Bayern und Hessen kann man eigentlich kurz abhandeln. die Groko- Parteien verloren kräftig, AFD, Grüne und FDP gewannen dazu, die Linke stagnierte, und in beiden Ländern änderte sich politisch nichts. In Hessen wurde Schwarz-Grün fortgesetzt, und hat nun  einen Skandal um eine rechte Polizistengruppe, welche Todesdrohungen gegen die Tochter einer türkischen Anwältin ausgestoßen hatte. Aber die Grünen haben ja seit Jahren kein Problem  mit einem der rechtesten CDU-Verbände zusammen zu arbeiten.

In Bayern regiert die CSU mit ihrer Abspaltung freie Wähler, die sich inhaltlich kaum von dieser unterscheidet. Für die Grünen, die in Umfragen  sogar die CSU in der Regierung hätten ablösen können, letztendlich ein Phyrrus –Sieg.

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Doch nach der Hessenwahl passierte es: Eine Ära ging zu Ende. Lady Pattex traten zurück. Merkel ging! Allerdings nur als CDU-Vorsitzende. Als Kanzlerin wollte sie aber noch bis 2021 weiter machen.

So begann der Wettstreit der Kandidaten, als da waren: Merkels Mini-Me Annegret Kramp -Karrenbauer, weit rechts- Ausleger Jens Spahn und aus den Tiefen der Finanz-Wirtschaft:Friedrich-Black Rock-Merz, der natürlich nach Kräften von den Medien gehypt wurde.

Doch es half nicht. Am Ende siegte knapp AKK vor Merz, und Merkel hatte ihre Wunschkandidatin, um ihr Werk fort zu führen.

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Und dann kam wieder der böse Russe .Es ging um den Zwischenfall in der Strasse  von Kertsch.In dieser Meerenge, welche das schwarze Meer und das Asowsche Meer verbindet, und schon immer russisches Seegebiet war, brachte die russische Küstenwache zwei bewaffnete ukrainische Schiffe au, und nahm die Besatzung vorläufig fest.

Die Schiffe waren auf die grade neu erstellte Brücke zu gefahren, die Krim und russisches Festland verbindet ,und hatten auf die Aufforderung der russischem Küstenwache, sich zu identifizieren, nicht reagiert.

Die „westliche Wertegemeinschaft“ schäumte, von russischer Aggression, dabei war hinlänglich bekannt, das Russland aufgrund von Anschlagsdrohungen eine Anmelde- und Lotsenpflicht für das Seegebiet verhängt hatte, und ukrainische schiffe, die sich anmeldeten, auch anstandslos passieren konnten.

Aber es war ja klar, was dahinter steckte: Poroschenko hätte die anstehende Präsidentschaftswahl verloren, und brauchte einen Vorwand, diese aufzuschieben. Erwartungsgemäß rief er dann auch das Kriegsrecht aus, womit nach der Verfassung Wahlen nicht möglich waren. Auf solche zusammenhänge kamen unsere Politiker und Medien allerdings  nicht. Dann wäre ja nicht der böse Russe Schuld...

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Und dann waren da noch die Mdterm-Wahlen in den USA, bei denen die von vielen erhoffte und erwartete völlige Niederlage von Trump aus blieb. Er verlor den Kongress knapp an die Demokraten, gewann aber den Senat, der grade  in der Außenpolitik von Bedeutung ist

Ich hatte etwas ähnliches schon erwartet, da die Demokraten , auch inhaltlich nicht viel mehr zu bieten hatten, als Trump muss weg ,und die Räuberpistole vom bösen Russen, der die Präsidentschaftswahl manipuliert hat.

Ähnlich wie die deutsche SPD ist man auch bei der amerikanischen Schwesterpartei zu Selbstreflektion und inhaltlicher Neuausrichtung nicht in der Lage, und wenn es so weiter geht, darf sich Trump auf eine zweite Amtszeit freuen.

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Gegen Ende des Jahres passierte es dann: In Frankreich gingen hunderttausende auf die Strasse, Anfangs gegen Benzinpreiserhöhung, wurde ein großer  Sozialprotest daraus, der sich schließlich auf Belgien und die Niederland übergriff.

Nachdem die Italiener im Haushaltsstreit mit der EU einen Achtungserfolg errungen hatten, fürchtetet man auch hierzulande die Gelbwesten-Bewegung , und tat das , was man immer macht, um eine Protestbewegung zu diskreditieren: Man schwang die Rechtskeule, und die Linke stimmte natürlich mit ein.

Tatsächlich waren auch Rechte dabei, doch die französische ‚Linke setze sich dort an die Spitze, und verhinderte, dass Le Pen sie für sich ausnutzen kann.
Erst danach stellte sich auch die deutsche Linke an die Seite der Gelbwesten.
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Schließlich noch die Ermordung des Journalisten Kemal Kashoggi ,in der Saudischen Botschaft in
Istanbul,die erstmals vorsichtige Proteste  gegen Saudi Arabien hervor riefen.Das dort auch dieses Jahr hunderte geköpft wurden, darunter eine Frauenrechtlerin, und das die Saudis  die Menschen im Jemen abschlachteten, war nicht so empörend, aber immerhin...
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Ja, das war schon ein Jahr.Was war noch? Hundert Jahre November-Revolution, Zweihundert Jahre Karl Marx ,Achtzigster Jahrestag der Reichspogromnacht,50 Jahre 68 er- Aufstände , und, und und...
Schließen möchten diesmal mit einem Link zu jenen, die dieses Jahr von uns gegangen sind:


 Ihnen, und allen nicht prominenten ,die die dieses Jahr verstorben sind:
R.I.P!

Zum Schluss allen einen guten Rutsch in ein hoffentlich gesundes und erfolgreiches 2019!
Und zur Entspannung für Trump:

Ficken für den Frieden!

Sonntag, 23. Dezember 2018

Frohes Fest!

Ein frohes und entspanntes Weihnachtsfest euch allen!

Sonntag, 9. Dezember 2018

Versteh´einer diese Linken

Was soll man noch dazu sagen? Da formiert sich in Frankreich ein  Aufstand normaler Bürger gegen neoliberale Kürzungspolitik. Ein Aufstand, der schon auf die Nachbarländer überschwappt, und was tut die treudoof deutsche Linke? Sie unterzieht die „Gelbe Westen-Bewegung erstmal einem Gesinnungscheck, was bei einer Massenbewegung mit Hunderttausenden Menschen auch wahnsinnig viel Sinn macht.

Das erinnert irgendwie an das Hirnerschütternd dämliche Gefasel einer Jutta Ditfurth von einer „Nazi-Anti-TTIP Demo, mit dem sie über Dreihundert Tausend Menschen mal eben in die Rechte Ecke stellte, weil eine Handvoll Rechte Spinner dazwischen waren, von denen man allerdings nicht viel merkte  

Linke- Chef Riexinger warnt  vor einer Solidarisierung mit den Gelbwesten, denn es könnten Rechte darunter sein. Die französische Linke ist da weiter , und unterstützt die Bewegung.Eben so wie Sahra Wagenknecht, die, im Gegensatz zu Riexinger eine wichtige Tatsache erkannt hat, nämlich, das der Radikale Politikwechsel, den es in der EU braucht, um das vereinte ‚Europa zu retten,allein auf parlamentarischem Wege  nicht möglich ist, sondern ,das es dazu den Druck und den Aufstand von der Strasse braucht, und der formiert sich grade.

Nun warnt Riexinger vor einer Unterwanderung durch Rechte, aber Grade dann wäre es doch umso wichtiger, wenn sich alle Linken Parteien , Gewerkschaften und andere linke Vereinigungen   Europas an die Spitze der Bewegung setzen würden, damit es eine Linke Bewegung wird ,in der die Stimmen der Rechten nicht gehört werden, um die Diktatur der Konzerne zu stürzen, zu der Europa verkommen ist, und die Ketten der Alternativlosigkeit zu sprengen.

Doch die deutsche Linke agiert lieber nach dem Motto: “Wenn die falschen mit revoltieren, blasen wir die Revolution lieber wieder ab.“, und wollen es lieber den Rechten überlassen.
Wie das Kaninchen vor der Schlange erstarren sie, und vergeben lieber eine vielleicht historische Chance.

Lenin schrieb einmal: „Wenn Deutsche einen Bahnhof besetzen wollen, kaufen sie sich erst mal eine Bahnsteig-Karte.“

Und die deutsche Linke kauft sich lieber eine Busfahrkarte, weil auf dem Bahnsteig ein Rechter gesehen wurde...

Montag, 3. Dezember 2018

Europa schafft sich ab

Europa steht am Abgrund. Statt sich jedoch mit den wahren Ursachen zu beschäftigen, machen leider auch viele Linke Regierungen , wie die jetzige italienische dafür verantwortlich, dabei sind diese auch nur Symptome für die eigentlichen Konstruktionsfehler der EU.

 Es ist doch nicht die Widersetzung der italienischen Regierung gegen die Spardiktate , sondern die desaströse Politik der EU, ihr abgehobenes , antidemokratisches, autokratisches, und zentralistisches ,Agieren ist es doch, die den europäischen Zusammenhalt gefährdet, weil sie die Akzeptanz Europas zerstört, und die Strippenzieher dieser Politik sitzen auch in Berlin.

Im Interesse des deutschen Wirtschaftsnationalismus, und des „Germany first“-Protektionismus wird Europa kaputt gespart, demokratische Entscheidungen missachtet, und missliebige Regierungen erpresst, auf Linie gezwungen, und notfalls entmündigt. 

Was mit Griechenland passierte, und jetzt mit Italien passiert, ist Kolonialpolitik aus dem Neunzehnten Jahrhundert, die mit den Idealen eines sozialen, partnerschaftlichen Europas nichts zu tun hat.

Diese Politik hat zum sozialen Niedergang Europas geführt, und den Nährboden für die Erstarkung rechter Parteien bereitet.

Die Sendung  Grand-Hotel Europa der Anstalt hat dies sehr schön heraus gearbeitet.

Diese EU zu kritisieren, und als antidemokratisch, korrupt,militaristisch, und Konzern gesteuert zu bezeichnen ist nicht antieuropäisch, sondern die schlichte Wahrheit.

Das sture „Weiter so“ der ‚EU-Kommission wird Europa endgültig in den Abgrund stürzen, und dafür sorgen, das es wieder Schlagbäume und Grenzkontrollen gibt, die kein vernünftiger Mensch  haben will.

Eine Linke, die diese Wahrheiten nicht benennt, und fundamentale EU-Kritik den Rechten überlässt, wird letztendlich in die politische Bedeutungslosigkeit abstürzen.

Auch das ist nicht antieuropäisch.1998 lehnte die Linke, damals noch PDS, den Euro ab, und Gregor Gysi hielt eine seiner besten Reden, in der er all die Fehlentwicklungen voraus gesagt hatte, unter denen Europa Heute leidet.

Heute ist er leider nur noch ein Schatten davon, aber was damals galt, gilt Heute in abgewandelter Form auch: Ein gemeinsames Europa, und europäische Integration, ja- aber nicht so.

Dieses Europa muss von Grund auf erneuert werden. Es braucht EU- weite Mindestlohn-Mindestsozial-, Mindestarbeitsschutz-Mindestarbeitsrechts-und Mindeststeuerstandards,und zwar auf dem höchsten Niveau, um zu verhindern, das, wie jetzt, ein Staat, die anderen nieder konkurriert.

Dies fest gelegt in einer Europäischen Verfassung, der alle Mitgliedsstaaten in Volksentscheiden zustimmen müssen, und die vorgenannte Standards festschreibt, und die regelt, was besser europäisch geregelt wird, und was besser der Nationalstaat regelt.

Wir müssen die Realität akzeptieren, dass die Abschaffung der Nationalstaatlichkeit zu diesem Zeitpunkt nicht realisierbar ist. Daher muss der Kompromiss gefunden werden, zwischen europäischer Integration und Nationalstaatlichkeit, und der heißt Föderalismus.

Das Oben angesprochene europäische Verfassung kann auch gemeinsame Ziele definieren, die Wahl der Mittel zur Erreichung aber den Mitgliedsstaaten überlassen. Durch diese Überlassung von Gestaltungsspielräumen wird die Demokratie gestärkt.

Statt dem autokratischem Aufzwingen von einheitlichen Haushaltszielen, die in einem so heterogenem Staatenbund kontraproduktiv sind, und letzten Endes nur dem deutschen Wirtschaftsnationalismus dienen, wären realistischer Zielvereinbarungen mit Mitgliedsstaaten ,entsprechend ihrer wirtschaftlichen Bedingungen, mit dem Fernziel der Erreichung einheitlicher Standards, sinnvoller.

Die Vorteile liegen auf der Hand:
-Kein brutales  Kaputtsparen, das zu Not, Elend und Arbeitslosigkeit führt
-Damit kein Nährboden für Rechte
-Stärkung der Demokratie
-durch erleben positiver Erfahrungen mit europäischer Politik mehr Akzeptanz und Rückhalt für Europa.

In der Außenpolitik muss sich die EU entmilitarisieren. Wenn wir ein friedliches Europa wollen, brauchen wir nicht mehr, sondern weniger Waffen.
Statt Aggressionen und Sanktionen wie gegen Russland und Syrien, muss auf Diplomatie und Gespräche bei der Bewältigung von Konflikten gesetzt werden.
Miteinander reden statt aufeinander zu schießen, muss Markenkern europäischer Außenpolitik werden.

So muss auch Regime-Change –Kriegen aus wirtschaftlichen-, und geopolitischen Interessen, wie in Syrien jede Unterstützung entzogen werden.

„Freihandelsverträge“ genannte Knebelverträge mit afrikanischen Staaten müssen aufgelöst werden, und an ihre stelle ein fairer Handel treten, der es diesen Staaten ermöglicht, sich eine eigene wirtschaft auf zu bauen, damit möglichst wenig Menschen gezwungen sind, aus ihrer Heimat zu fliehen. Das Recht, nicht migrieren zu müssen sollte auch in den Migrationspakt aufgenommen werden.

Das wäre ein Stück internationaler Solidarität, oder ist Braindrain zugunsten unserer Wirtschaft, um diese Staaten noch weiter nieder zu konkurrieren, etwa solidarisch?


Ein anderes Europa ist möglich, doch dazu muss erkannt werden, das der Grund für den Niedergang Europas die EU selber ist und ihre desaströse Politik, und es muss der Wille da sein, diesen Kurs zu ändern, statt Fundamentalkritik an der EU als antieuropäisch und Rechts diffamieren. 

Sonntag, 2. Dezember 2018

Sonntagsserie-Der Zwerg,der aufmüpfig wurde-Teil 12

Hier ist das Finale der kleinen Sonntagsserie.Ich hoffe,die Geschichte hat euch gefallen

Zwölftes  Kapitel


Vom Erfolg der Geheimdiplomatie

In Berlin, traf sich Reto  Schwätzli mit der Kanzlerin in einem Hotelzimmer.
“Also ehrlich gesagt, weiß ich nicht, was sie von mir wollen. Ich weiß nichts von einem Paul Heimlich oder Gülleberg.“, sagte sie
„Sicher“, grinste  der Schweizer, „Das hat ja auch ihr Staatssekretär, Herr Stabel eingefädelt, selbstverständlich ohne ihr Wissen. Ach, das hier“ Er nahm einen Stapel Papiere aus seiner Aktentasche , „sollten sie sich mal durchlesen. Sehr interessant. Ich kenne einige Leute bei gewissen Boulevard-Magazinen, die so eine Story sicher sehr interessieren wird.“
„Äh, ich werde mir das mal ansehen. Aber warum sind sie so an diesem Gülleberg interessiert?“

„Sagen wir , wir versprechen uns einigen Gewinn von dieser Partnerschaft“
„Und welchen Vorteil sollen wir davon haben, wenn wir ihnen ihre Unabhängigkeit lassen?“
„Nun, wenn sie es richtig machen, werden sie sicher bereit sein, ein gewinnträchtiges Handelsabkommen mit ihnen zu schließen, nur dazu müssen sie zunächst mal diesen Heimlich zurück pfeifen.“
„Ich kenne keinen Heimlich, aber ich werde mal mit dem Staatssekretär reden. Wie war noch sein Name? Ah, Ja Stabel.“  
„Sehr gut, tun sie das. Am Besten sofort, sonst könnte es Morgen gewisse Schlagzeilen geben“
„Ich werde sie benachrichtigen.“


Die Kanzlerin verlies das Zimmer, und lies einen zufriedenen Schwätzli zurück.

*
Martin machte sich auf den Weg zum Rathaus, gemeinsam mit der, einzigen, Militäreinheit. Er hatte ein sehr mulmiges Gefühl im Bauch. Ihm war klar, dass hier ein irrationaler Krieg entfesselt werden könnte.
Das besetzte Rathaus kam in Sicht, und es schien, als wäre ein Zusammenstoss unvermeidlich.
*
Mummsen, Fürst Jan, und die anderen Regierungsmitglieder, saßen in Mummsens Büro, und warteten. Etwas anderes konnten sie nicht tun. Von unten drang der Lärm der Demonstranten herauf. Sie schienen das Mobiliar zu zerschlagen.
„Ich fürchte, Schwätzli kommt zu spät“, meinte der Bürgermeister.“
„Ja, vielleicht haben wir wirklich dem Falschen vertraut“, stimmte Jan zu „Wollen wir das Ganze jetzt beenden, und den Staat auflösen?“
Da klingelte das Telefon, und fast zeitgleich, unten ein Handy.

*
Plötzlich begann die Demonstration sich aufzulösen. Die Aufständischen verließen friedlich das Rathaus, und bestiegen einen Bus ,der in diesem Moment vorfuhr.
Aus dem Funkgerät kam eine Durchsage, das der Einsatz beendet war, auch die Polizei zog sich zurück. Martin schwante, das auch seine Mission hier beendet war.
*
Einen Tag später kam die Kanzlerin zum ersten Staatsbesuch in Gülleberg an. Ein Handelsabkommen wurde geschlossen, nachdem die Bundesregierung den kleinen Staat auch offiziell anerkannt hatte.

Es begannen auch, Verhandlungen mit der EU, über eine privilegierte Partnerschaft. Zum Beitritt hatte man das Fürstentum nicht bewegen können.
Wie abgemacht, bekam der Bechard- Konzern fünfzig Prozent der Fürstenquelle in stiller Partnerschaft. Mummsen wurde Mitglied des Vorstandes, Jan des Aufsichtsrates. Fürst Jan dankte ab ,und heiratete Kathrin Gehrcke, mit der er sich in seinen Palast zurück zog. Gülleberg kam jetzt auch ohne Fürst aus.

Stabel blieb Staatssekretär für sonstiges , blieb aber für größeres bereit. Irgendwann musste die DDR -Tuse doch auch mal abtreten. Heimlich tauchte wieder unter , und man hörte nichts mehr von ihm, aber wenn wieder ein Agent Provokateur geraucht wird, wird er sicher da sein.
Martin kehrte nach Berlin zurück, quittierte seinen Dienst, und wurde Privatdetektiv, weil er diesen Sumpf nicht mehr mitmachen wollte.

So bestand der kleine Staat Gülleberg die erste große Bewährungsprobe, und bewahrte seine Unabhängigkeit.
Tja, und wenn nicht irgendwelche Konzerne oder Politiker wieder irgendwelche Intrigen spinnen, weil sie den Hals nicht voll bekommen kann, dann wird er es auch weiterhin tun.

ENDE



Sonntag, 18. November 2018

Sonntagsserie:Der Zwerg,der aufmüpfig wurde-Teil 11

Elftes  Kapitel


Handelt von der ersten harten Bewährungsprobe für den jungen Staat


„Nun, wie sieht das Ergebnis aus?“, wollte Kalle Mummsen wissen.
 „Tja“, meinte Hein. Nach dreifacher Zählung gibt es eine Zwei Drittel-Mehrheit für die Annahme der Offerte.“
„Gut, Jan und ich werden uns umgehend mit diesem Schwätzli treffen. Die Sitzung ist hiermit beendet.“

Am nächsten Morgen staunte Mummsen nicht schlecht, als er auf dem Platz vor dem Rathaus eine große Menschenmenge  mit Plakaten und Transparenten antraf, die mehr Demokratie ,und die Abdankung des Fürsten verlangten. Eilig durchschritt er die Menge, betrat das Rathaus ,und suchte sein Büro auf, wo Schwätzli und Jan auf ihn warteten.

„Was ist denn das für ein Auflauf da draußen?“ ,fragte er Jan nach der Begrüßung.
„Das ,was man erwarten konnte“, antwortete Schwätzli an Jans stelle „Dahinter steckt ein gewisser Paul Heimlich, ein ehemaliger BND-Agent. Spezialist für Infiltration und Erzeugung ,künstlichen Aufruhrs.“
„Woher wissen sie das alles?“
„Oh, wir haben unsere Quellen in Berlin.“

„Und was sollen wir jetzt tun?“
„Zunächst mal die Polizei und ähnliches zurück halten. Lasst sie erst mal demonstrieren, das schadet ihnen nicht so sehr. Wenn sie restriktiv dagegen angehen, haben sie schon verloren.Das ist, genau, was Heimlich will. Die meisten Leute da unten dürften nicht mal Bürger ihres, äh…, Staates sein, sondern hier her gebrachte Agent Provocateurs. Sobald Ordnungskräfte auftauchen, werden sie alles tun, um Unruhe zu schaffen, und Heimlich hat gute Beziehungen zur Presse“

„Aber wenn sie auch ohne Polizei Krawalle anrichten, sollen wir sie einfach gewähren lassen?“
„Solange es nur Sachschaden ist, ja. dann können sie den schwarzen Peter immer den Demonstranten zuschieben. Im Übrigen haben auch wir unsere Verbindungen zur Presse. Ich werde, nachdem wir unseren Deal abgeschlossen haben, nach Berlin fahren, und mich mit Vertretern der Bundesregierung treffen, und sie mit dem konfrontieren, was wir über Heimlich wissen. Sicher werden sie es sich dann noch einmal überlegen, ob sie so weiter gegen sie arbeiten wollen. “

„Nun gut, die Regierung hat sich mit großer Mehrheit für die Annahme ihres Angebotes entschieden. Bringen wir es also hinter uns..“
„Eine sehr kluge Entscheidung “,meinte Schwätzli, und entnahm der Aktentasche, die er mitgebracht hatte einen Ordner, in dem  sich ein Dokument befand.
„Hier ist der Vertrag. „Wie sie sehen werden, enthält er die besprochene ,stille Teilhaberschaft. Sie werden feststellen ,das die Bedingungen sehr Fair, und wir in der Entlohnung der Aufsichtsratsposten nicht kleinlich sind.“

Mummsen und Jan nahmen das Dokument, und studierten es eingehend.
„Wenn sie einverstanden sind, möchte ich nunmehr um die Unterschrift bitten.“
Und der Präsident ,sowie der Fürst von Gülleberg unterschrieben den Vertrag, der dem Bechard -Konzern Anteile an der Gülleberger Fürstenquelle sicherte.
„Sehr schön“, war Schwätzli zufrieden, “Und nun fahre ich nach Berlin. Sie hören dann von mir.“ 

*

Bisher hatte Martin vor allem eines heraus gefunden ,nämlich das Gülleberg eigentlich keine Armee hatte, sondern sich diese erst noch im Aufbau befand. Er rang mit sich ,ob er dies nach Berlin melden sollte. Was ,wenn sie sich darauf hin entscheiden sollten, einzumarschieren?. Eine völlig unwirkliche Situation.

Ein eintretender Polizist riss ihn aus seinen Gedanken.
„Da findet ne´ Demo Statt vor dem Rathaus.“
„Sind sie gewalttätig?“, fragte der hinzutretende Konrad Bull
„Nein, bisher ist alles friedlich“
„Gut, einen Einsatzbefehl gibt es auch nicht. beobachten sie es weiter, und falls es Ausschreitungen gibt, geben sie Bescheid.“

*

Vor dem Rathaus koordinierte Heimlich seine Demonstration.
„Hat sich bis jetzt Polizei sehen  lassen?“ ,fragte er einen bulligen Kerl mit Bürstenschnitt neben sich.
„Bis jetzt nicht nennenswert. Sie lassen uns gewähren.“
„Vielleicht müssen wir den Druck noch ein bisschen erhöhen. Besetzen wir  den Eingang, und wenn das nichts bringt das Rathaus.“
Die Menge bewegte sich zum Rathauseingang, und begann Beschäftigte daran zu hindern ,ins Gebäude zu gelangen.

*

Drinnen berieten Mummsen, Fürst Jan, und Klimke, ob sie nun die Polizei aufmarschieren lassen sollten.
„Das können wir uns doch nicht länger ansehen“, sagte Klimke erbost. Das ist offener Aufstand“
„Ich habe dir doch gesagt, das die von außerhalb kommen, und uns provozieren sollten“
„Ja aber…“
„Wir warten noch, solange wir können.“

Die Tür wurde aufgestoßen, und Hein kam atemlos herein.
„Sie besetzen das Rathaus. sie sind schon im unteren Geschoß.“
Die anderen sahen sich mit bleichen Gesichtern an. Mummsen und Jan nickten einander zu, und dann zu Klimke.

„In Ordnung“, sagte Mummsen. Riegel die Aufgänge ab, danach diesen Raum, und dann ruf Bull an ,er soll mobil machen.Ich hoffe ,wir hören bald von diesem Schwätzli, sonst kommen wir wohl an Krawallen nicht mehr vorbei…


Sonntag, 11. November 2018

Sonntagsserie-Der Zwerg, der aufmüpfig wurde-Teil 10

Zehntes  Kapitel

Erzählt von Aufruhrbemühungen und den Beratungen über einen Pakt mit dem Teufel

In Berlin saß Staatssekretär Stabel mit dem Kanzleramtsminister zusammen.
„Nun, wie läuft es Stabel?“
 „Noch nicht so gut. Der erste Versuch ist fehl geschlagen. Diese Sozialisten waren doch vernünftiger als wir dachten, das konnten wir nicht ahnen. Aber wir bleiben dran.

 Im Moment werben wir ,natürlich verdeckt, ein paar Agent Provocateurs an,die Unruhe stiften sollen, das heißt Demonstrieren, und dann Ausschreitungen provozieren, damit wir der Regierung Güllebergs was ans Zeug flicken können. So von wegen antidemokratisch, brutales Niederprügeln von Demonstrationen und so“
„Und sie meinen, das funktioniert?“
„Heimlich hat Erfahrung in solchen Dingen.“
 „Gut gut, aber denken sie dran, auf uns darf kein Verdacht fallen. Wenn´ s schief geht: wir wissen von nichts“
„Wie immer“, brummte Stabel.
*
Im beschaulichen Gülleberg ging es in diesem Moment gar nicht so beschaulich zu. Im großen Saal des Rathauses, jetzt Sitz des Staatsparlamentes von Gülleberg, tagte die Regierung unter Leitung des Staatspräsidenten, früher Bürgermeister ,Kalle Mummsen.

Anwesend war auch Fürst Jan, der gerade seinen Bericht beendet hatte, von seinem Gespräch mit Reto  Schwätzli, und dessen Offerte, sowie dessen Behauptung von den Spionen.
Gerade meldete sich Ernesto Gebhard zu Wort:
„Auf unserer letzten Sitzung war so ein Typ, der fortwährend versuchte aufzuwiegeln, jedenfalls war das mein Eindruck. Er wohnt im Hotel „Zum Landblick“, in Klein-Gülleberg.“
„Meinst du, er könnte derjenige sein?“, fragte Mummsen „Dann sollten wir hin gehen, und ihn uns vorknöpfen.“

 „Wir sollten vorsichtig sein“, meinte Jan. „Wenn sie zu so etwas fähig sind ,dann auch noch zu ganz anderem.“
„Sollen wir ihn denn laufen lassen?“
 „Nein nein, erst Mal beobachten. Wenn wir ihn dann  irgendwie auf frischer Tat ertappen, hätten wir ein Druckmittel gegen die Bundesregierung“

„Kann man diesem Schweizer denn überhaupt trauen?“, wollte Wirtschaftsminister Klinke wissen, dem es sichtlich missfiel ,einen Teil des Gewinns aus der Heilwasser-Quelle abzugeben.
„Eine gute Frage. Ehrlich gesagt ,hundertprozentig traue ich ihm auch nicht. Er hat mir auch noch nicht gesagt, wie genau sie uns helfen wollen. Andererseits werden wir es wohl allein nicht schaffen, aber auch ich habe Bauchschmerzen, bei dem Gedanken Anteile an unserer Quelle abtreten zu müssen, auch wenn wir durch die Posten gut versorgt wären.“

„Vielleicht können wir fürs erste annehmen, und dann versuchen raus zu kommen“, meinte Mummsen.
 „Ob die das zulassen werden?“, gab Ernesto zu bedenken. „Aber versuchen können wir es.“
„Gut“, sagte Mummsen „Ich schlage vor, wir stimmen in geheimer Wahl darüber ab. Hein, bereite doch mal n´ par Stimmzettel vor und ne´ Urne.“
Der angesprochene Helfer entfernte sich, und kam bald wieder.

Die Wahlzettel wurden an die Anwesenden verteilt. „Also, jeder schreibt ja oder nein auf den Stimmzettel, je nach dem ,ob er zustimmt oder nicht, faltet ihn zweimal zusammen, und wirft ihn in die Urne. 
*
Am südlichen Grenzübergang ,herrschte an diesem Tag tiefe Ruhe. Die beiden Zöllner langweilten sich und beschäftigten sich mit Fensterputzen und Gartenarbeit. Da fuhr ein Reisebus mit Berliner  Nummernschild vor. Ein Mann stieg aus .
 „Guten Abend, Stabel, mein Name, ich wollte mit meiner Reisegruppe zur berühmten Gülleberger Fürstenquelle.“…


Freitag, 9. November 2018

Der 9.November

Irgendwie will es wohl das Schicksal, das am neunten November für die deutsche Geschichte wichtige dinge geschehen.So endete am 9.November 1918 der erste Weltkrieg mit der Abdankung des deutschen Kaisers und gleichzeitig begann vor hundert Jahren die November-Revolution ,die im Auftrag des SPD-Polizei-Ministers Noske von rechten Freikorps blutig nieder geschlagen wurde.

Trauriger Höhepunkt war der Mord an Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg im Februar 1919.

Am 9.November 1989 fiel die Mauer . Böse Zungen behaupten ja, hätte man von Leuten wie Merkel und De Maziere gewusst, hätte man sie lieber stehen lassen.obwohl es auch im Westen genug unappetitliche Politiker gibt.

Der dunkelste 9.November jedoch, war der 9.November 1938, in die Geschichte eingegangen als Reichspogrom-Nacht , der Höhepunkt der Ausgrenzungs-und Entrechtungskampagne gegen die Jüdische Bevölkerung im Dritten Reich, die in das Jahrhundertverbrechen der Shoah mündete.

Ich empfehle hierzu auch einmal die Seite Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas zu besuchen, sowie das Denkmal und die Ausstellung unter dem Stelenfeld selbst. Ich war selbst schon dort, und es hat mich sehr beeindruckt und berührt.


Montag, 5. November 2018

Was ich verpasst habe

Ja, da war mein PC wegen eines Netzteil-Schadens nun eine Woche außer Betrieb, aber die Welt hat sich weiter gedreht, und es ist einiges passiert.

So gab es nach Bayern die zweite Klatsche für die GROKO, zugunsten der neuen Spaßpartei, den Grünen. Es ist schon ein Phänomen, das eine Partei, die um der Regierungsbeteiligung wegen, fast alle ihre Ideale auf den Müllhaufen geworfen hat, so erfolgreich ist, noch dazu , wo diese Partei, die sich sonst so gegen Rechts engagiert, in Hessen mit einem der rechtesten CDU-Landesverbände koaliert.

Es wird allerdings verständlicher, wenn man bedenkt, dass die Klientel der Grünen eigentlich nie die arbeitenden Menschen waren, sondern eher besser verdienende, Akademiker, Sozialpädagogen. Jene Art von Salon-Linken, die einerseits gegen Ausbeutung sind, und Andererseits von der Ukrainischen Haushaltskraft für 3€/Std. ihren Haushalt machen lassen, die für Klimaschutz demonstrieren, und dann mit dem SUV zum, 500m entfernten, Bioladen brettern, und statt russischem Gas aus Pipelines lieber US-Fracking-Gas beziehen wollen.

Die den Kindesmissbrauch in den Kirchen verurteilen, die genitale Verstümmelung jüdischer- und muslimischer Kleinkinder und Säuglinge aus religiösen Gründen aber in Ordnung finden, Die für Tierschutz sind, aber Tierquälerei aus religiösen Gründen(Schächten) richtig finden,und die Hier gegen Rechts auf die Straße gehen, aber ukrainischen Nazis die Hand reichen.

Und da diese Klientel auch einen Sozialstaat oder Arbeitnehmerrechte nicht nötig hat, dürfte es auch niemand mehr überraschen, das die Grünen eben nicht für Hartz IV und Agenda 2010 abgestraft worden ist, sondern nur die SPD.

Lustig finde ich vor diesem Hintergrund das Gerede von Linksgrün. Dieses Wort ist ein Widerspruch in sich, und wer noch einen Beweis braucht, das die Grünen nicht links sind, der muss sich nur ansehen, wie sie von unseren Medien gehypt werden.

*

Aber einen Knalleffekt gab es nach der Hessenwahl schon, denn Merkel hört auf. Gut, nicht sofort, und nicht als Kanzlerin, aber sie kandidiert nicht mehr für den CDU-Vorsitz.
Nur wer soll nun ihr Nachfolger werden. Da haben nun Drei Leute ihren Hut in den Ring geworfen, nämlich Annegret Kramp-Karrenbauer, Merkels Favoritin, weit- Rechts-Ausleger Jens Spahn und schließlich Friedrich Merz!
 Ja, den gibt es noch.Ältere werden sich sicher noch an ihn erinnern: Ehemals CDU Fraktions-Vorsitzender, der Mann, der die Steuer-Gesetzgebung auf einen Bierdeckel bekommen wollte.

Nun Deutschland –Repräsentant des größten Finanz-Verwalters Black Rock, vertritt in zahlreichen Aufsichtsräten, außerdem Vorstandsvorsitzender der Atlantik-Brücke. Für weitere Informationen empfehle ich den Artikel von Jens Berger.

*

Tja, wir hatten ja schon von Müllhaufen gesprochen, und dort wird wohl auch bald die SPD enden.Da tönen denn einige Sozen- Fans:  „Aber die SPD hat sich doch personell erneuert!“
Mag sein, aber programmatisch nicht.Andrea Nahles zeigt auch als SPD-Vorsitzende ihre ganze Inkompetenz,und verhindert jedes Abbiegen vom Agenda-Holzweg, und Scholz, dem mit dem Finanzressort die Möglichkeit zu einem Politikwechsel gegeben war, macht, statt den desaströsen Sparkurs aufzugeben, lieber den roten Schäuble.

*

Italien wird nun das neue Griechenland. Man muss ja diese Regierung dort nicht mögen, und ihr Abschotten gegen Flüchtlinge muss man auch kritisieren. Andererseits ist es jedoch richtig, das sie von der zerstörerischen Austeritätspolitik abgeht,welche die EU auf oktroyiert hat, und die all die Missstände  dort verursacht hat, und letztlich auch dazu geführt hat, das Lega und Fünf Sterne-Bewegung an die Regierung gekommen sind.

Man muss es sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Überall in Europa kommen rechte und Europa-skeptische Parteien an die Macht, und statt sich mal zu überlegen, ob dies nicht an der desaströsen Politik der EU liegen könnte, und an ihrem antidemokratischen Gebaren Abstimmungen wiederholen zu lassen, bis das gewünschte Ergebnis vorliegt(S.Irland und die Forderung das Brexit-Votum wiederholen zu lassen),

Abstimmungen zu umgehen(Umwandlung der EU-Verfassung in den „Lissabon-Vertrag“, wegen Nein-Votum der Bevölkerung Frankreichs und der Niederlande) oder der Demütigung und Entmündigung der griechischen Regierung, und jetzt dem kalten Putsch-Versuch gegen die Italienische Regierung,

liegen könnte, hat die EU nur ein Rezept, nämlich weiter so.Dabei sagte Einstein schon: “Probleme lassen sich nicht mit der selben Denkweise lösen, die die Probleme verursacht hat.“
Und wer jetzt mit der Rechts- und Nationalismus-Keule kommt, der sollte mal Kurz darüber nachdenken, wer da die Strippenzieher sind.

Die sitzen nämlich in Berlin. Von dort wird die Spar-Politik aufgezwungen, und es ist die Bundesregierung, die Brüssel alles blockiert, was die Hegemonial-Interessen des Export-Weltmeisters behindern könnte, zugunsten einer im Kern zutiefst nationalistischen und protektionistischen  Wirtschaftspolitik. Bei Trump heißt es „America first“, bei Merkel, und sicher auch ihrem/ihrer Nachfolger/in heißt es „Germany First“.

Das sich von dieser EU(Nicht Europa!) immer mehr Menschen abwenden, darf eigentlich niemanden mehr wundern.Es gilt, was ich hier schon einmal geschrieben habe:
Die EU ist verkommen zu einem Korrupten, antidemokratischen Selbstbedienungsladen für Konzerne, der die europäische Idee mit Füssen tritt. Die schlimmsten Anti-Europäer sitzen mittlerer Weile in der EU-Kommission, sowie der Bundesregierung.

*
Ja,. Und dann hat Brasilien einen neuen Präsidenten bekommen, und zwar einen, neben dem selbst ein Donald Trump zum lupenreinen Demokraten wird .Und nun jammern wieder viele ,wie das denn passieren könnte , und machen die pöhsen Linken dafür verantwortlich, weil die doch sooo korrupt waren.
Abgesehen davon, das in den letzten Jahren eine, durch einen kalten Putsch an die Macht gekommene rechts-konservative Regierung an der Macht war, empfehle ich die Texte von Frederico Füllgraf auf den Nachdenkseiten.Hier finden sich eine Reihe informativer Artikel ,welche die Hintergründe, auch des kalten Putsches gegen Dilma Roussef beleuchten.
*
Und damit möchte ich jetzt auch schließen. In Übersee stehen die Midterm- Wahlen an, bei der mich im Vorfeld vieles an 2016 erinnert. Auch da hieß es, Trump steht in den umfragen schlecht da, Trump hat keine Chance, und was dann passierte, wissen wir...

So denn!
  

Sonntag, 4. November 2018

Sonntaagsserie-Der Zwerg, der aufmüpfig wurde-Teil 9

So, wo nun mein Rechner wieder heil ist,wieder ein Post mit der Fortsetzung meiner Sonntagsserie:

Neuntes  Kapitel

Willkommen im Intrigantenstadl

Viel hatte Martin nun nicht erfahren, aber es reichte, um einiges nach Berlin zu melden. Allerdings so viel war es auch nicht. die Armee von Gülleberg war nun wirklich nicht sonderlich Furcht einflößend, was man sich aber bei einem so jungen, kleinen Staat denken konnte. Es schien völlig unwahrscheinlich, das es nötig wäre ,dort einzumarschieren, aber wer wusste schon, was im Kopf dieser also kriegslüsternen Verteidigungsministerin vorging.
*
Paul Heimlich saß am Tisch  eines Cafes, ihm gegenüber ein unscheinbarer ,kahlköpfiger Mann,mit einer Sonnenbrille.
„Wie stellen sie sich das genau vor?“, fragte gerade der kahlköpfige
 „Nun, ich dachte an etwas Stimmungsmache, die mir die radikalen an die Seite bringen, und die öffentliche Meinung in Deutschland gegen die Regierung von Gülleberg aufbringt.“ „Hmm, sollen die Russen drin verwickelt werden? Putin eignet sich im Moment gut als Sündenbock. Oder doch Islamisten?“

„Na, soweit müssen wir noch nicht gehen. Ich glaube, es genügt erst Mal, Gülleberg als totalitär hinzustellen. Ich denke ,wir können hier auf der Monarchie aufbauen,. Stellen wir Fürst Jan, als  Autokraten hin.“
„In Ordnung, aber ich brauch´ einen Aufhänger, irgend ein Ereignis, einen Skandal.“
  „Den liefere ich schon. Mir schwebt schon was vor ,und dafür kann ich die Koalitionssituation benutzen. Ich glaube nicht, das wirklich alle damit zufrieden sind. Zunächst mal, damit du zum Redaktionsschluss was hast ,kannst du erstmal von der Autokratischen ,Fürstennahen Regierungspartei schreiben.
Geheime ‚Diktatur, irgendwas in der Art“

Die Beiden verabschiedeten sich, und Heimlich verlies das Cafe. Er hatte jetzt noch ein Treffen ,bei dem er die Dinge in Bewegung bringen wollte, um sein Ziel zu erreichen, das ein Generalstreik war.
*
„Natürlich ,euer Durchlaucht, es ist alles klar“,
sagte Hinnerk Laake, dessen Gesicht man ansehen konnte, wie befremdlich es ihm immer noch war, seinen ehemaligen Knecht als Durchlaucht zu bezeichnen, der keine Gelegenheit ausließ, seinen ehemaligen Dienstherren und jetzigen Finanzminister daran zu erinnern, wer jetzt der Herr war.

Feixend beobachtete der Fürst, wie sich Laake mit säuerlicher Mine entfernte. Der Haushofmeister kam herein und meldete einen Schweizer Herren, der den Herren zu sprechen wünschte.
 „Ein…äh, gewisser Schwätzli. Hier, seine Karte.“
Der Fürst las sie aufmerksam, und legte sie auf den Schreibtisch vor sich.
 „In Ordnung, soll rein kommen“
Der Haushofmeister nickte ,und entfernte sich.

Wenig später trat Schwätzli ein, er ging zu ihm und reichte ihm die Hand über den Schreibtisch.
„Schwätzli, Reto Schwätzli. Freut mich ,sie kennen zu lernen, euer Durchlaucht“
„Ganz meinerseits. Nehmen sie Platz.“

 Schwätzli tat, wie ihm geheißen ,und begann: „Ich habe ihre Heilwasserquelle besichtigt, sie ist sehr beeindruckend. Schauen sie,ich arbeite für ein großes Unternehmen ,das in der Lebensmittelbranche, gerade auch bei Getränken tätig ist, und wir interessieren uns für die Quelle.

Selbstverständlich werden sie angemessen am Gewinn beteiligt. Natürlich meine ich sie persönlich, und vielleicht ihren Präsidenten. Es gibt sicherlich auch Poosten im Aufsichtsrat oder im Vorstand unserer Firma ,die zu besetzen wären, und ein gutes Auskommen garantieren würden.“

„Sie kommen ja schnell zur Sache“, meinte Jan Stirn runzelnd „Aber sie müssten doch wissen, das die Quelle nicht in meinem Besitz ist ,sondern dem Staat Gülleberg gehört, wenn muss also das ganze Parlament dem Verkauf zustimmen. Haben sie so viele Posten zu bieten? Abgesehen davon, wer sagt ihnen ,das ich an ihrem Angebot interessiert sein könnte?“

Schwätzli lächelte. „Das kann man alles regeln. Nach meiner Erfahrung ,gibt es niemanden, der nicht käuflich ist, und wenn nötig, sorgt man für entsprechende Sachzwänge...“,
 er hob  Zeige und Ringfinger beider Hände und machte Symbolische Anführungszeichen , „...damit er es wird. Im Übrigen wird es sie vielleicht interessieren, das sich in ihrem Land zwei Agenten mit feindlicher Absicht befinden.

Einer sitzt bei ihrem Heer ,und arbeitet für  das Bundesverteidigungsministerium ,der Zweite soll im Auftrag der Bundesregierung einen kleinen Aufruhr bei ihnen inszenieren, um einen Vorwand für einen Einmarsch zu liefern. Sie werden sich nun fragen, woher ich das weiß, und warum ich es ihnen erzähle. Nun, ich habe so meine Quellen, z.B. im Kanzleramt, die mich über die Lage informiert haben. Ein paar Indiskretionen, die mir diese wertvollen Informationen geliefert haben.

Es liegt sehr in unserem Interesse, das Gülleberg unabhängig bleibt, daher biete ich ihnen an, sie gegen diese Feindseligkeiten zu unterstützen. Als Gegenleistung, wir wollen ja nicht gleich alles, fordern wir zunächst mal eine Beteiligung von Fünfzig Prozent an der Quelle, als stiller Teilhaber. Wir könnten ihnen auch weitere Märkte eröffnen.“

„Jan hatte mit gerunzelter Stirn zugehört.
 „Es dürfte ihnen klar sein, das ich das nicht allein entscheiden kann“
 „Sind sie nicht der Fürst?“
„Ja, aber wir sind de facto eine Demokratie, auch wenn wir  uns „Fürstentum“ nennen. Im Grunde bin ich ein Grüßaugust ,ähnlich ,wie der Bundespräsident, die Entscheidung trifft das Parlament.“

 „Hmm, nun gut, ich werde in…sagen wir 48 stunden wieder da sein, dann erwarte ich eine Entscheidung“

Und  Schwätzli stand auf, und verlies den Saal. Zurück blieb ein nachdenklicher Fürst Jan, der sich die Sache wohl auch anders vorgestellt hatte. Jetzt nahm die Sache Züge an,die bedrohlich wurden.


 Das die Politik durch den Schritt Güllebergs aufgeschreckt war, war klar, doch das man zu solchen Mitteln griff ,hätte er doch nicht erwartet. Waren sie zu naiv gewesen? Wie dem auch sei, das Angebot dieses Schwätzli anzunehmen, schien ihm,wie ein Pakt mit dem Teufel….
Fortsetzung folgt 

Samstag, 20. Oktober 2018

Sie verkacken´s schon wieder

„Die SPD hat noch in jede Hose geschissen, die man ihr hin gehalten hat“, sagte einmal der unvergessene Dieter Hildebrandt.
Katharina Barley stellt dies einmal mehr unter Beweis. Grade zur Spitzenkandidatin der SPD für die Europa-Wahl im nächsten Jahr gekürt, Macht sie gleich mal klar, das sie diese nicht gewinnen will.

Gleich als erstes plappert sie die EU-Forderung nach, das das Brexit- Referendum in Großbritannien wiederholt werden soll .Begründung: Die Briten hätten nicht absehen können, welche Folgen diese Entscheidung haben könnte( Den Unsinn, es hätten nur alte rassistische weiße Männer mit Ja gestimmt, glaubt wohl selbst sie nicht).

Versteht sie nicht, das diese antidemokratische selbstgerechte Haltung, Volksabstimmungen wiederholen zu lassen, bis das gewünschte Ergebnis vorliegt, einer der Gründe war, warum eine Mehrheit der Briten aus der EU raus wollen, und das dies auch ein Grund dafür ist, das rechte und Europa-skeptische Parteien in Europa auf dem Vormarsch sind?

Wieder mal haben die Sozen nichts gelernt, und vergeben eine Chance, sich als Alternative zur Union auf zu stellen
Statt Alternativen und Vorschläge für ein anderes Europa zu bieten, wird jetzt schon signalisiert, dass es weiter so geht, wie bisher. Sieht so der  „Aufbruch für Europa“ aus?

Europa braucht dringend eine Grundlegende Erneuerung. Die EU ist verkommen zu einem Korrupten, antidemokratischen Selbstbedienungsladen für Konzerne, der die europäische Idee mit Füssen tritt. Die schlimmsten Antieuropäer sitzen mittlerer Weile in der EU-Kommission, sowie der Bundesregierung.

Heiner Flassbeck spricht das hier auch noch an.

Albert Einstein sagte einmal: “Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim alten zu lassen, und zu glauben, dann würde sich etwas ändern.“

Darüber sollte Frau Barley, und nicht nur sie, mal nachdenken.

Wer mit einem „Weiter so“ in den Wahlkampf geht, braucht siech über die nächste Wahlklatsche nicht zu wundern.

Sonntag, 14. Oktober 2018

zu #Unteilbar


 Sehr interessante Analyse des Aufrufes von  Dagmar Henn
 Kollege Jens Bernert hat interessante Fakten zusammen getragen,wer unter anderem die Aufrufer und Unterstützer sind
Und noch die Analyse von den Nachdenkseiten, unter anderem auch mit den Aufrufen von #Unteilbar und #Aufstehen zum Vergleich.

Noch eine Bemerkung: Dies geht nicht gegen die Menschen, die da auf die Strasse gegangen sind.Sie taten das alle in guter Absicht. Ich fürchte allerdings,sie gingen hier den herrschenden Eliten auf den Leim.allein schon wegen der Beteiligung der SPD,die da ja quasi gegen sich selbst demonstrierte. 

Sonntagsserie. Der Zwerg, der aufmüpfig wurde-Teil 8

Achtes Kapitel

Ein Aufrührer ,ein Spion und ein Brunnenvergifter

Im Dorfkrug saßen an einem großen Tisch mehrere Männer zusammen. Es war eine Mitgliederversammlung der sozialistischen Partei Güllebergs, bei der auch ein neues Mitglied, nämlich ein zugereister, namens  Paul Heimlich begrüßt wurde.

Ernesto Gebhart, der Vorsitzende, begrüßte ihn in einer eigens vorbereiteten Rede. Als die verklungen war, und begann er mit einer eigenen :
 „Ich danke euch, und ich danke dir verehrter Vorsitzender, für diese Begrüßung und diese wunderbare Rede. Ich glaube ,ihr seid politisch gut aufgestellt, und doch…“er machte eine dramaturgische Pause „…und doch müsst ihr euch kritisch fragen: Was hat diese Koalition mit der Volkspartei Gülleberg wirklich gebracht?“

„ Ääh, wir sind von der EU-Bürokratie befreit“, unterbrach Ernesto
 „Oh ja, natürlich, aber davon abgesehen, was hat es euch gebracht?“
„Unserer Wirtschaft geht es besser“, meinte ein anderer.
 „Ja, aber abgesehen von der Befreiung von EU-Bürokratie und der Vorteile für die Wirtschaft, was hat diese Koalition, oder diese Regierungsform überhaupt Gülleberg gutes gebracht?“

„Zusätzliche Arbeitsplätze in den neuen Behörden und Ministerien ?“
 „Gut gut ,ja auch das ist schon ein großer Vorteil, aber wenn man das alles bei Seite lässt, was…“
„Die Strassen und Bäder und Schulen werden saniert, weil wir keine Vorgaben der Schuldenbremse mehr erfüllen müssen.“
 „Ja okay, aber das ist jetzt nur ein Folge der Unabhängigkeit, aber von alledem abgesehen davon, was…“
 „Die neue Stadtbibliothek und die moderne Feuerwehr und das neue Krankenhaus“
 „Ähem, okay, also ziehen wir es mal von einer anderen Seite auf :Kann es der Anspruch unserer Partei sein, nur Juniorpartner der Volkspartei zu sein, oder müssen wir nicht den Anspruch haben allein zu regieren ?“

 „Offen gesagt“, meinte Ernesto „kommen wir ganz gut miteinander aus, und in Vier Jahren gibt es ja wieder Wahlen. Da müssen wir dem Wähler dann eben etwas anbieten.“
 „ja, aber wollen wir solange warten?“
„Was schlägst du denn vor, Revolution? Nein ,unser Staat wurde gerade erst gegründet, das würde er nicht aushalten.“

Abends, in seinem Hotelzimmer Heimlich in einem Telegramm an seinen Auftraggeber: „Erster Aufrührungsversuch misslungen. Diese Sozialisten sind vernünftiger ,als ich dachte. Vielleicht muss ich eine eigene Bewegung gründen. Ich bleibe dran.“
*
Im neuen Militärhauptquartier Güllebergs, das zugleich auch Zoll- und Polizeihauptquartier war, stellte sich ein neuer Mitarbeiter für die Materialstabsstelle  vor .Konrad Bull, ehemals Gemeindepolizist und Landwehroffizier der Reserve, Nun Chef der Militär- ,Zoll- , und Polizeibehörden in Personalunion(aus Kostengründen wurden alle einfach unter dem Dach, des ihm unterstehenden  Innenministeriums zusammengefasst),ging die Unterlagen von Martin Jensen durch.

 „Schön, schön, das liest sich alles gut, und sie können sofort anfangen“
„Sicher, wenn sie wünschen“
 „Haben sie schon eine Bleibe hier im Ort?“
 „Im Moment im örtlichen Hotel. Ich bin aber schon auf der Suche nach einer Wohnung.“ „Sehr schön, die werden sie sicher finden. Gut, dann werden sie in der Materialverwaltung eingesetzt, im Rang eines Versorgungsoffiziers.“

Als Martin das Gebäude verlies, war mit sich sehr zufrieden. In dieser Stellung konnte er die gewünschten Dinge gewiss auskundschaften.

*
Reto  Schwätzli saß mit seiner Delegation auf seinem Hotelzimmer.
 „Gewaltig diese Quelle“, meinte einer Rechts von ihm.
 „In der Tat“, bestätigte er „und darum müssen wir sie auch haben.“
 „Aber unser erstes Angebot haben sie abgelehnt. Ausgelacht haben sie uns.“

„Ja ja ,aber diese Quelle nimmt uns bereits Marktanteile. Man müsste  ihnen etwas Druck machen, sie kaufen, und ich glaube ,ich habe da auch schon eine Idee.“

Er ging zum Schrank und kramte in seinem Koffer, um dann mit einem kleinen Fläschchen zurück zu kehren, das eine klare Flüssigkeit enthielt.
 „Damit können wir es schaffen“, sagte er und hielt das Fläschchen vor ihren Augen in die Luft.
 „Wollen sie das Wasser vergiften?“, fragte sein Nachbar erschrocken.

„Kein Gift“, sagte Schwätzli „Es ruft lediglich Magenverstimmung und Übelkeit hervor, und ist ansonsten harmlos. aber wenn es in dem Wasser ist , wird es den Ruf der Quelle dermaßen schädigen, das sie froh sein werden, uns die Quelle zu schenken.“
„Aber was sollen wir denn mit der Quelle, wenn sie dadurch wertlos geworden ist?“

„Kein Problem, wir haben das Gegenmittel, und den Rest besorgt unsere PR- Abteilung. Dann wird es eine richtige Wunderquelle. Nun muß nur jemand ,diese Mittel in die Quelle schütten. Aber vorher treffe ich mich noch mal mit dem Fürsten…“
Fortsetzung folgt

Sonntag, 7. Oktober 2018

Sonntagsserie,Der Zwerg,der aufmüpfig wurde-Teil 7

Siebtes Kapitel

Erzählt von Landdiplomatie, und wie Fürst Jan die Kanzlerin traf

Inzwischen hatte sich die Junge Republik Gülleberg endgültig konstituiert. Mit den Umlandgemeinden hatte man Zollvereinbarungen getroffen ,die es den Landwirten erlaubte, ohne  große Grenzmodalitäten  ihre Felder und Weiden zu erreichen. Die Gemeinden zahlten, wenn auch widerwillig, den Zoll  und die Landwirte hatten freie Fahrt.

Um die Heilwasser-Quelle war ein Zaun gezogen und ,und eine Rohrleitung zu einer Abfüllanlage gelegt wurden. „Gülleberger Fürstenquelle“ war bereits jetzt ein Exportschlager, und lockten auch Touristen an,die die Quelle und die Abfüllanlage besichtigen wollten, darunter auch eine Schweizer Delegation ,geführt von einem Herrn Schwätzli.

Auch entdeckte man jetzt die Sage vom Gülleberger Burggespenst, bei dem es sich um den Geist des Raubritters Ewald von Gülleberg handeln sollte ,der die Quelle bewachte. Tatsächlich wurde bei der Burgruine auch eine Gestalt gesichtet. Ob es sich dabei aber um ein echtes Gespenst handelte war nicht zu sagen, aber man kannte den Wahlspruch des Wirtschaftsministers und Fremdenverkehrsbeauftragten  Hein Klinke: “Die Welt will betrogen sein, denn soll sie´s man auch“
*
In Berlin nahm Fürst Jan einen Ersten großen Repräsentativen Termin wahr ,zur offiziellen Einweihung ihrer Botschaft. Dabei traf er auch die Kanzlerin und den Bundespräsidenten, deren gequältes Lächeln und Einsilbigkeit zeigten, das das nun kein Termin war, um den sie sich gerissen hätten.

Am Liebsten hätte sie Stabel hingeschickt.
„Eine typische Aufgabe für ihn“, hatte sie gemeint, aber der Kanzleramtsminister hatte davon abgeraten. Es wäre PR-mäßig doch besser nach außen hin gut Wetter zu machen und dem erstaunten Michel mitzuteilen, das man jetzt doch den jungen Statt anzuerkennen gedachte. Es würde ihn ja eh nicht lang geben.

 Aber was wäre, wenn jetzt andere Gemeinden auch auf die Idee kämen ,unabhängig werden zu wollen? Schon hörte man aus Bayern Stimmen nach Selbstständigkeit des Freistaates. “Hört man doch öfter“, wiegelte der Minister ab, und so willigte sie ein, den Empfang in der Gülleberger Botschaft zu besuchen.

Fürst Jan, in einer eigens für ihn geschneiderten Uniform, begrüßte die Gäste persönlich. So gab er auch der Kanzlerin und dem Bundespräsidenten die Hand ,erläuterte ihnen  warum Gülleberg so ein wunderbares Fleckchen war ,gab die Sage vom Burggespenst zum Besten ,und selbstverständlich gab es auch Kostproben der einzigartigen Gülleberger Fürstenquelle, der mittlerer Weile schon Wunderdinge zugeschrieben wurden(Klinkes Wahlspruch ,sie wissen schon…).

Die Gäste aus Politik und Presse konnten sich auch von der Fortschrittlichkeit der Gülleberger Gesellschaft überzeugen.
 „Sie sollten ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern“. meinte die Kanzlerin und auch der Bundespräsident mahnte Reformen an. Jan hörte da gar nicht hin. die mussten sich wohl mit der Presse gut stellen.

Wieso dieser Schritt überhaupt nötig war, immerhin hatte die EU doch auch Vorteile, wollte ein Reporter auf der Pressekonferenz wissen. Nun ,die Eu mische sich zu sehr in regionale Projekte ein. Man müsse regional unabhängiger sein, daher der Schritt, und die Verbesserung der wirtschaftlichen Situation seit dem , gebe der Gülleberger Regierung auch Recht, so die Antwort des Fürsten. aber eine Konstruktive Zusammenarbeit sei durchaus erwünscht, betonte er.

Insgesamt konnte man den Empfang und die Pressekonferenz wohl als Erfolg ansehen ,durch den das Ansehen Güllebergs gestärkt wurde.
*

Im Hotel „zum Landblick“, in Klein Gülleberg ,quartierte sich zur selben Zeit ein Paul Heimlich aus Berlin ein…
Fortsetzung folgt

Sonntag, 30. September 2018

Sonntagsserie,Der Zwerg,der aufmüpfig wurde-Teil 6

Sechstes Kapitel

Wirtschaftliche und politische Mühlen beginnen zu mahlen

Reto  Schwätzli eilte den Gang zum Konferenzraum der Bechard-Konzernzentrale in Basel, entlang. Der Bechard- Konzern kontrollierte große Teile der europäischen Lebensmittelproduktion unterschiedlichster Art, darunter auch eine Getränke-Sparte,für die Schwätzli zuständig war.

Er war ein kleiner Mann ,Mitte Vierzig,mit angegrautem Haarkranz und Nickelbrille. Atemlos betrat er den Konferenzraum, in dem bereits der Vorstand ,unter der Leitung des Vorstandsvorsitzenden Carlo Krämi tagte.

„Setzen sie sich Schwätzli“, sagte Krämi, ein großgewachsener, weisshaariger Endsechziger ,mit glattrasiertem Gesicht, und stechenden, grauen Augen unter buschigen Brauen.
Wir haben sie hergebeten, wegen diesem Bericht“, er wies auf eine, vor ihm liegende, Zeitung.

„Diese Mineralwasserquelle in dem Deutschen Dorf…“
„Fürstentum“, berichtigte ihn einer der Manager
 „Na eigentlich ist es doch ein Dorf“
„Für sie vielleicht, aber sie nennen sich Fürstentum und gehören,nach eigener Auffasssung nicht mehr zu Deutschland. Sie haben sich für unabhängig erklärt.“

„Aber die Bundesregierung hat das doch nicht anerkannt, also ist es Deutschland“
„Streng genommen ja, ich hörte ,sie wollen bereits etwas unternehmen.“
 „Wie dem auch sei, Schwätzli, was wissen sie über die Quelle?“

„Nun“ ,begann Schwätzli, und erhob sich „Es handelt sich um eine Hochwertige Mineralwasserquelle mit Heilwasserqualität. Meine Mittelsmänner teilten mir auch mit, das sie sehr ergiebig ist.“
„Und wie gewinnträchtig ist sie?“
„Sehr“, antwortete  Schwätzli „Bei der Qualität und der Ergiebigkeit sind Gewinnmargen im Millionen- ,bis Milliardenbereich drin.“

„Wie können wir sie am einfachsten kriegen?“
 „Nun, meiner Einschätzung nach, wäre es am Besten für uns ,wenn wir die Unabhängikeitsbestrebungen Güllebergs unterstützen. Ein kleines Fürstentum, oder wie auch immer die sich nennen, lässt sich leichter korrumpieren, als Deutschland ,und vor allem preiswerter. Die deutschen Politiker sind doch ziemlich gierig. Diese Kleinstaat-Politiker dürften da bescheidener sein.“

 „Hmm interessant“, meinte Krämi , „und wie würden sie´s anstellen?“
 „Ich plane ,mich morgen mit meinem Schwager, einem Beamten im Außenministerium zu treffen,dann fahren wir nach Gülleberg und knüpfen diplomatische Kontakte“
„Gut, stimmen wir darüber ab“, sagte Krämi „Wer ist dafür?“
Alle Hände hoben sich
. „Schön. Ach, es ist ihnen natürlich klar, das der Name unseres Unternehmens nicht öffentlich auftauchen darf.“
„Versteht sich“, entgegnete Schwätzli.

*
Fern davon,in Berlin, sass Staatssekretär Stabel  dem Agenten Paul Heimlich in einem Hotelzimmer gegenüber.
„Nun ,haben sie ihren Auftrag verstanden?“
Heimlich war ein kleiner schmächtiger Mann mit zurück gekämmten mausgrauen Haar, und einem Gesicht, das ebenfalls irgendwie mäuseähnlich wirkte, mit den kleinen braunen Knopfaugen, der spitzen Nase und dem schmallippigen Mund.

„Alles klar“, sagte Heimlich mit leiser Stimme „Destabilisierung Güllebergs, Diskreditidierung seiner Regierung und Anzettelung eines Aufstandes ,mit dem Ziel des Wideranschlusses an Deutschland. Übrigens, wenn ihr das mit Putin weiter plant ,kann ich noch russische uniformen besorgen.“

„Ähem, na warten wir erstmal ab. Wir bereiten schon Pressemitteilungen vor ,die das Ganze unterstützen sollen. Offiziell gehört Gülleberg immer noch zu Deutschland., und so soll es auch bleiben. Jetzt ,wo sie die Mineralwasserquelle gefunden haben, ist das noch umso dringlicher. Ach noch Eins: Die Bundesregierung bleibt narürlich nach Außen hin aus dem Spiel. Wenn etwas schief geht, wir wissen von nichts. Die Kanzlerin wird jede Kenntnis leugnen.“

 „Das tut sie doch sowieso immer“, feixte Heimlich
„Blödmann“, gab Stabel unwirsch zurück. Innerlich aber, musste er dem Agenten Recht geben .Wenn nun die Sache schief ging und etwas nach Außen drang, wer würde dann verantwortlich sein? Und irgendwie kam er immer zu dem Ergebnis, das er am Ende der Dumme war. Blöde Situation, da musste man doch was machen können. Nachdenklich schied er von Heimlich, der sich auf den Weg machte ,seine Mission anzutreten.

*
An einem anderen Ort in Berlin saßen die Verteidigungsministerin, ein General und ein junger Leutnant des Militärischen Abschirmdienstes zusammen.

„Ist es denn möglich, das wir militärisch gegen Gülleberg vorgehen?“ fragte Martin Jensen, der MAD-Leutnant
„Im Moment noch nicht“, sagte die Ministerin, „aber das kann sich schnell ändern, und es wird sich ändern. Wir müssen endlich die Leistungsbereitschaft unserer Armee unter Beweis stellen. Immerhin wäre es nicht mal ein Einsatz im inneren“
 „Darum sollen wir eventuell auf sie schiessen?“

„Jensen, wenn sie ein Gewissen haben, sind sie in ihrem Job schlecht aufgehoben“, sagte der General „Sowas ist nur hinderlich bei der Beförderung Es geht ja auch um unseren Etat.“
„Ja, aber rechtfertigt das einen Krieg?“
 „Guter Mann“, meinte die Ministerin „Es ist alles gerechtfertigt, was dem Wohl unseres Landes und seiner Wirtschaft dient. Ausserdem geht es erstmal nur darum auszukundschaften, wie ihre Armee- und Waffenstärke ist, das können wir allein mit Satelliten nicht erkunden. Alles Andere entscheiden wir dann, wenn wir diese Informationen haben. Aber wenn sie nicht wollen,gibt es sicher noch andere für diese Mission“
 „Nein, nein“, antworte Jensen düster,“ Ich mach´ s“
 „Gut“,meinte der General „Dann gehen wir jetzt in mein Büto und beprechen die Einzelheiten.“

Und so kam es ,das sich drei Personen auf den Weg ins kleine, vorher noch unbedeutende Gülleberg machten .mit Absichten, die nicht wirklich zum Besten des neugeborenen Staates waren…      

Sonntag, 23. September 2018

Sonntagsserie: Der Zwerg,der aufmüpfig wurde-Teil 5

Fünftes Kapitel

Über eine spritzige Entdeckung, die großes Interesse an einem kleinen Staat weckt

Die Bundeskanzlerin lehnte eine Anerkennung der Republik Fürstentum Gülleberg als unabhängiger Staat ab, hielt es aber auch nicht für angebracht ,Militär aufmarschieren zu lassen. Sollten sich aber Gerüchte bewahrheiten ,wonach russische Agenten die Region destabilisiert und aufgewiegelt haben, so müsse man selbstverständlich handeln Hinweise auf eventuelle Menschenrechtsverletzungen konnten aber nicht bestätigt werden.
Zunächst wolle man das Problem diplomatisch lösen. hierzu sei bereits eine Person entsandt worden.“

„Was soll dieser Quatsch mit den Russen? Der einzige Russe hier ist Oleg, der Landmaschinenmonteur von Klinke, und der lebt schon so lange hier, das er eigentlich schon als Deutscher durchgeht. Überhaupt, wen wollen die denn schicken? Den Außenminister?“

Kalle Mummsen faltete die Zeitung zusammen, und warf sie auf den Schreibtisch.
 „Vielleicht sollte ich diese Schreiberlinge mal hierher einladen, damit sie sich selbst n´ Bild machen können“, brummte er. Das die von der Politik sich irgendwann einschalten würden, war ja klar, und offenbar war ihnen jedes Mittel Recht, um den Aufmüpfigen Ort zur Raison zu bringen. Er war aber entschlossen, sich nicht zu beugen.  

*
In Brüssel saß Eu-Sekretär Carl de Geerig an seinem Schreibtisch und ging die Zeitung durch. Als Holländer war er der deutschen Sprache gut mächtig und las auch deutsche Zeitungen, und so las er auch von Gülleberg. Gerade kam sein Assistent Michel van Geet herein.

„Sagen sie mal, Van Geet ,was hat es denn mit diesem Gülleberg auf sich?“
 „Nun, ein kleines Kaff in Norddeutschland, das sich aufgrund eines mittelalterlichen Dokumentes für unabhängig erklärt hat, und aus der EU ausgetreten ist.“ 
„Moment, es gehör doch zu Deutschland“
 „Nein, das heißt, sie sehen sich jetzt als eigenständiger Staat Fürstentum Gülleberg“ 
„aber die können sich doch nicht einfach für unabhängig erklären, das werden wir nicht anerkennen!“
 „Hat die Bundesregierung auch nicht getan. Aus meinen Quellen in Berlin weiss ich, das die Kanzlerin schon jemanden beauftragt hat ,etwas zu unternehmen. Ich schlage vor,das wir uns erstmal raushalten und es den Deutschen überlassen.“
 „Ja, ist wohl am Besten so.“

*
In Gülleberg, genau gesagt am Gülleberg, ging Forstgehilfe Ronny Borke durch den Staatsforst ,um für geologische Untersuchungen Gesteinsproben zu sammeln. Er selbst verstand wenig von Geologie, aber er war ebenso verständiger, wie gutmütiger Mensch, und wenn man es ihm erklärte war es für ihn kein Problem. 

So schritt er nun durch den Forst ,dem Felsen ,auf dem die Burgruine stand zu, bis er davor stand. Er nahm den Rucksack ab ,in dem er die nötigen Geräte hatte ,und entnahm ihm das Werkzeug, Hammer und Meisel, und begann aus dem Fels Stücke heraus zu schlagen. So machte er es an verschiedenen Stellen des Felsens, bis er zu einer Stelle kam, die mit Moos bewachsen und feucht war. 

Auch hier begann er zu schlagen, doch plötzlich sank der Meisel tief ein. Er hantierte stark, hakelte und wackelte, und plötzlich gab der Fels nach und bröckelte unter ihm weg. Eine Fontäne schoss herauf. Es war klares Wasser.

 „Wieso gibt ´s denn hier ne´ Quelle?“ ,fragte sich der durchnässte Forstgehilfe und betrachtete die kräftige Wasserfontäne. Instinktiv entnahm er seinem Rucksack ,seine ,inzwischen leer getrunkene Thermosflasche ,öffnete sie und hielt sie in das Wasser, bis sie voll war. “Kann ich ja mal mit ins Labor nehmen“ ,dachte er sich.

*
Eine Woche später saß Kalle Mummsen im fertig gewordenen Fürstenpalast mit Fürst Jan zusammen(Es war immer noch ein etwas merkwürdiges Gefühl den ehemaligen Knecht so zu nennen). Gerade besprachen sie ein paar amtliche Dinge ,als der neue Wirtschaftsminister ,der Landmaschinenhändler Hein Klinke, gefolgt von der Laborantin Lara Gift herein kam. Er war sehr aufgeregt.

 „Kalle,du wirst es nicht glauben“,rief er „Oh,ähm,euer Durchlaucht“,sagte er dann mit Blick auf den Fürsten. „Was nicht glauben?“, fragte dieser. 
„Lara,ach ja…Lara Gift,aus dem Labor von Alois  Grünkern,unserem Müllfahrer und Umweltminister,sie hat eine große Entdeckung gemacht.“ 
„Na ja,sagte die zierliche blonde Frau neben ihm ."eigentlich hat es der Ronny entdeckt.Er sollte im Staatsforst Gesteinsproben nehmen ,und ist dabei auf eine Quelle gestoßen.Er hat eine Probe des Wassers mit genommen,die ich mit untersucht habe.“ 
„und ?“,fragte Kalle.

 „Reinstes Hochwertiges Mineralwasser.Genau genommen erfüllt es sogar Heilwasserqualität.“ 
„Soll das heißen ,wir haben hier eine Mineralwasserquelle?“ 
„Eine sehr ergiebige sogar“ 
„Das wäre ein Riesengeschäft.Wir wären damit eine sehr reiche Gem....,Staat“, rief Kalle 
„Eben“,sagte Klinke, „Das wird ein Riesengeschäft“
 „Gülleberger FürstenQuelle“,schwärmte nun selbst Jan.

Doch durch diese Entdeckung wurde nun erstrecht Interesse für Gülleberg geweckt,und jetzt nicht mehr nur in der Politik

 Fortsetzung folgt