Freitag, 9. Januar 2015

Paranoia und Fremdenhass

"Wie groß ist das Risiko von Anschlägen?" ,ist eine der am häufigsten gestellten Fragen in unseren Medien, nach dem Attentat auf die Redaktion von Charlie Hebdo in Paris.Gestern auch in allen Regional-Programmen.Da sind doch einige "Freiheitskämpfer" aus Syrien zurück gekommen(Waren doch Freiheitskämpfer gegen Assad oder?).geht von denen nicht eine Gefahr aus?

Es wird Terror-Hysterie geschürt, und aus Unions-Kreisen kommt die sattsam bekannte Forderung nach der Vorratsdatenspeicherung wieder auf,die Tatsache übersehend,das sowohl das Grundgesetz ,als auch der Europäische Gerichtshof diese kassiert haben,als auch es eine Vorratsdatenspeicherung in Frankreich seit Jahren gibt.Wieder einmal sind es die "Law and order ,null-Toleranz"-Verfechter von CDU/CSU,die vor dem Terrorismus kapitulieren wollen,in dem sie demokratische Grundrechte schleifen.Nebenbei  gesagt:die Eingriffe von Putin in die Grundrechte seiner Bevölkerung kritisieren sie natürlich ,zurecht.

Bei den Tätern soll es sich um zwei ,aus Algerien stammende, Brüder handeln, die grade aus dem Syrien-Krieg nach Hause kamen,so die momentane Nachrichtenlage.Es sieht zumindest alles schon mal nach einem islamistischen Hintergrund aus.Allerdings scheint es sich um Einzeltäter zu handeln. Viele “könnte” und “wahrscheinlichs”,Genaues weiß man nicht, und man sollte dem, was in unserer Presse gemeldet wird ,mit gesundem misstrauen gegenüber stehen.Zum Beispiel erscheint es unglaubwürdig, das ein Terrorist nach der Tat seinen Ausweis zückt, um ihn dann im Auto liegen zu lassen ,und auch ein rechter Hintergrund ist nicht auszuschließen.

Die Äußerungen des Brandenburgischen AFD-Vorsitzenden,Gauland zeigen, wie sehr dieser Anschlag den Rechten in die Hände spielt. Bei den Organisatoren von Pegida wird sicher jetzt gejubelt, und wer bei “Monitor” den abstrusen Schwachsinn gehört hat ,den Teilnehmer da von sich gegeben haben, dem ist auch klar, die werden sich damit umso mehr gegen den Islam aufhetzen lassen. Und das waren nun wirklich keine Leute ,wo man sagen kann, typisch Rechts.Das macht es ja so gefährlich ,es sind teils ganz normale Bürger,die es allerdings besser wissen könnten, wenn sie bereit wären sich auch mal Außerhalb von BILD und Co. zu informieren, aber statt dessen lieber rechten Rattenfängern auf den Leim gehen. Parallelen zu Ende Zwanziger, Anfang Dreißiger sind unübersehbar. Das Volk braucht nur einen Sündenbock und die Herrschenden reiben sich die Hände.Zwei Zwecke sind erfüllt: Der Michel reagiert sich an Muslimen und Flüchtlingen ab, und man kann mit dem Finger auf PEGIDA zeigen, und damit demokratische Gesinnung simulieren,während man gleichzeitig unverhohlen andere Völker in Europa erpresst. Das einige besonders rechte Unions-Politiker fordern, man muss für die Sorgen der Menschen Verständnis haben, fällt da nicht weiter ins Gewicht.


Wenn es den Tätern nur um ihre Religion ging,dann haben sie dieser damit einen Bärendienst erwiesen, wie auch die Übergriffe auf muslimische Einrichtungen in Frankreich zeigen.Kein Wunder,das sich die rechte Le Pen jetzt heraus traut, und die Guillotinen wieder in Betrieb nehmen möchte.Rechte Muslim-Hasser fühlen sich nun bestätigt, Fremdenfeindlichkeit wird Salonfähig,wie der Zulauf zu PEGIDA beweist. Schon kommt CDU-Generalsekret Tauber mit einer neuen Offensive für ein Zuwanderungsgesetz um die Ecke 
in dem ein "Zuwanderungsbedarf" festgelegt werden soll, sprich Flüchtlinge nur noch herein gelassen werden, wenn sie unserer Wirtschaft nutzen.Nicht zuletzt,wie Oben gesagt, kommt die Forderung nach mehr Überwachung und mehr Vorratsdatenspeicherung wieder auf. Doch wenn sich die Gesellschaft der gleichen Methoden bedient ,wie die Terroristen, und Mord mit Mord vergilt,wenn sie die Grundrechte ihrer Bürger aus Paranoia beschneidet,Wenn Fremdenhass und Antislamismus die Antwort auf solch entsetzliche Anschläge sind dann hat der Terrorismus gewonnen.
die richtige Antwort hat seinerzeit der Norwegische Ministerpräsident Stoltenberg nach den Anschlägen von Breivik gegeben: "Mehr Demokratie,mehr Offenheit,mehr Menschlichkeit"
und darum gilt für mich auch,was eine NDS-Leserin geschrieben hat:
Jetzt schreiben und sagen alle „Je suis Charlie.“ Wirklich ein Zeichen wäre es, wenn auch alle sagten: „JE SUIS AUSSI UN MUSULMAN.“ „ICH BIN AUCH MOSLEM.“ Denn damit würde auch der Alleinvertretungsanspruch der Islamisten negiert und gleichzeitig Solidarität mit den völlig normalen Muslimen ausgedrückt, die nun schon wieder von vielen angegriffen werden. Und angesichts der muslimischen Gefangenen in diversen Foltergefängnissen der USA, als niemand sagte “Ich bin Moslem”, wäre das ja mal ein Zeichen.“

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit der Veröffentlichung eines Kommentars erlaube ich Dieser Seite die Speicherung meiner Daten. Für Übersicht über Kommentare und um Missbrauch zu verhindern, speichert diese Webseite Name, E-Mail, Kommentar sowie IP-Adresse und Timestamp des Kommentars. Du kannst den Kommentar später jederzeit wieder löschen