Samstag, 27. September 2014

Europa schafft sich ab

Wenn man sieht,und liest,was auf dem Staatsbesuch des neuen französichen Premierministers Valls be-und gesprochen wurde,muß man dieser Meinung sein.
Das Merkel die Realität leugnet ,und die Austeritätsprogramme in Europa trotz ihres offenkundigen Scheiterns als einzig sinnvolle Politik verkauft ,verwundert ja nicht mehr.Doch mit der Bemerkung:Wir müssen in Europa glaubwürdig bleiben und Absprachen sind einzuhalten,verdeht sie auf groteske Weise die Tatsachen.
Wer hat sich denn nicht an die Maastricht-Vorgaben gehalten,sondern lebt mit seinen Aussenhandelsbilanzüberschüssen auf Kosten anderer Volkswirtschaften?Hat nicht Deutschland die Kriterien von Maastricht massiv verletzt ,indem sie ständig unterschritten werden,und dadurch das wirtschaftliche Gleichgewicht in Europa gestört?Hat  nicht Frankreich die Maastricht-Kriterien immer vorbildlich eingehalten,und soll dafür nun bestraft werden,weil durch das deutsche Nichteinhalten auch die französiche Wirtschaft in Schieflage gerät?
Das Manuel Valls nicht weiter kürzen will,und statt dessen mehr öffentliche Investitionen seitens Deutschlands und der EU anstrebt ist richtig und vernünftig.doch wie lange hält er das durch?

Wahlkampfhilfe für Le Pen

Und wenn nun Frankreich weiter kürzt,ganz Europa diesem Kurs folgt und "wettbewerbsfähig" wird,wer soll dann noch die deutschen Waren kaufen?Oder wollen wir dann wieder kürzen und noch mehr Sozialstaat einstampfen,Löhne und Renten senkenßWie weit wollen wir die Spirale noch treiben?Wenn dieser Wettbewerbsfähigkeitswahn,geboren aus der kranken,perversen Ideologie,zu glauben ,man müsse öffentliche Haushalte führen,wie Wirtschaftsbetriebe,so fort geführt wird,dann dürfen wir uns unsere Kunden demnächst im Weltraum suchen.
Merkel merkt gar nicht,das sie am eigenen Ast sägt,und es scheint ihr auch nicht klar zu sein,das sie mit ihren Spardiktaten vor allem den europafeindlichen,rechten und faschistischen Kräften in Europa in die Hände spielt.Allein die Front National kann sich eine bessere Wahlkampfhilfe ,als die von Merkel oktroyierten Kürzungsdiktate doch gar nicht wünschen.Wenn Marine le Pen dann französische Präsidentin ist,darf sie sich vor allem bei unserer Kanzlerin bedanken.Aber natürlich auch bei Hollande ,der sich ohne 'Not zu deren Pudel macht ,statt sich auf europäischer Ebene gegen sie zu emanzipieren und den französischen Einfluß für einen Politikwechsel einzusetzen.

Deflation greift um sich

Aber Merkel will den Flächenbrand nicht sehen,den sie entfacht hat.Griechenland,Portugal,sie kommen aus der Deflationsspirale nicht heraus.Wie auch,wenn Löhne,Renten,und Sozialleistungen immer weiter gekürzt werden,und man damit den Unternehmen die Nachfrage abwürgt.
Auch hier in Deutschland sind bereits deflationäre Verhältnisse zu bemerken.Exemplarisch in der Landwirtschaft.
Massive Produktionsüberschüsse führen zu starkem Preisverfall.Nun wird offiziell gesagt,dies sei die Folge der EU-Sankltionen gegen Russland.Das ist aber nur die halbe Wahrheit.Natürlich spielt der völlig unsinnige Wirtschaftskrieg gegen Russland auch eine Rolle.Er ist aber lediglich ein Brandbeschleuniger.Das immer mehr,vor allem familiäre Landwirtschaftsbetriebe von den Erlösen ihrer Produkte kaum noch leben können,ist kein Problem,das erst seit Gestern besteht. Gründe hierfür sind einerseits die Niedrigpreisdiktate seitens Produktionsbetrieben und Einzelhandel(wobei erstere oft das Diktat letzterer weiter geben),die wiederum auch Folge der Lohn- und Sozialdumpingpolitik der Bundesregierung sind,denn wenn die Menschen immer weniger Geld in der Tasche haben,werden eben auch mehr billige Lebensmittel nach- gefragt,andererseits die zunehmende Ausrichtung der Agrarwirtschaft auf den Export,was dazu führt, das ,statt das weitgehend für den Eigenbedarf zu produzieren,wodurch die Produktionsmengen sinken,und sich dadurch höhere Preise erzielen lassen,in Massen und billig produziert wird ,was die Preise purzeln lässt.Folgen dieser verfehlten Politik sind:Massentierhaltung,Überdüngung,extensiver Einsatz von Pflanzenschutzmitteln,sowie Schlachtfabriken,in denen eine humane Tötung kaum möglich ist ,weil nicht rentabel,und nicht zuletzt die Zerstörung bäuerlicher Familienbetriebe,und der entsprechenden ländlichen Struktur,zugunsten von Agrar-Konzernen.
Wenn dann noch durch Kürzungsdiktate und sinnlose Wirtschaftssanktionen gegen ein wichtiges Abnehmerland die Märkte genommen werden,kommt es zu jenen Überschußproduktionen ,die wir jetzt erleben,und die die Preise völlig in den Keller treiben.Aber schon die einseitige Exportausrichtung ist eine dumme und kurzsichtige Politik.Ideal wäre eine Agraproduktion, größtenteils für den Bedarf im eigenen Land, und ergänzend ein wenig Export. 

Auch der DGB schafft sich ab

Und wenn TTIP kommt,und die SPD will dem ja zustimmen(auch wenn Herr Gabriel plötzlich Vorbehalte hat) ,dann wird sich das noch verschlimmern.Chlorhuhn und Gendreck wären dann nur die Spitze des Eisberges ,und sind nicht das eigentliche Problem.Die Investitionsschutzklauseln werden dafür sorgen,das tierschutzrechtliche Fortschritte ,wie das Verbot der Käfighaltung,und des Schnabel Kupierens für Legehennen, oder des betäubungslosen Schwanzkupierens und Kastrierens bei Ferkeln wieder eingedampft werden,weil sie als Investitionshindernisse angesehen werden.Und das europäische Landwirte mit amerikanischen Großfarmern und Agrarkonzernen im Preiswettbewerb bestehen  können,kann nur jemand glauben,der glaubt,das Zitronenfalter Zitronen falten.Wer glaubt,das dieses Handelsabkommen,den kleinen Landwirtschaftsbetrieben zugute kommt,die Qualität der Lebensmittel steigert,oder für den tierschutz gut ist,dem ist nicht mehr zu helfen.
Aber auch der DGB will TTIP jetzt eventuell zustimmen,und das obwohl die Gewerkschaften CETA und TISA wegen der Investitionsklauseln ablehnen.TTIP enthält diese Klauseln aber auch,daher ist die Zustimmung nicht nachvollziehbar,es sei denn ,da haben einige Funktionäre schon Posten in Aussicht.
Auf diese Weise schafft sich dann auch der DGB ab,denn Arbeitsschutz -und Arbeitnehmerschutzrechte,bis hin zum Tarif-und Streikrecht  werden dann auch dem Investitionsschutz zum Opfer fallen.

Europa am Abgrund

Europa steht längst am Abgrund .Nur wir Deutschen merken es nicht,weil wir uns auf einer Insel der Glückseligen wähnen,glauben,wir hätten die Krise gut überstanden,und die Einschläge ignorieren,die immer dichter kommen.
Die grausamen Kürzungsdiktate sorgen für bitteres Leid in Europa,und stärken die Feinde Europas und der Demokratie.Europa hat uns viel gebracht.Deutschland profitiert von Europa.Doch nun sind wir im Begriff Europa zu zerstören,aus ideologischer Verbohrtheit,aus Profitsucht,aus Egoismus,aus Machtgier.Und mit TTIP entmündigen sich auch die Parlamente in Europa zugunsten multinationaler Konzerne,so das auch die Demokratie stirbt.
Aber Hauptsache ,wir sind "wettbewerbsfähig",und die  "schwarze Null" steht.

2 Kommentare:

  1. Einen Hauptakteur in Sachen CETA/TTIP hast Du vergessen, den Hunnenpastor 2.0!
    Er war diese Woche für ca. 5 Tage (mit Flug) u. a. mit dem Pflanzen einer (Deutschen!) Eiche beschäftigt.
    Konnte also für ein paar Minuten keine Kriegspropaganda machen.
    Die schlechte Nachricht, er besuchte auch das Kanadisches Kriegsmuseum, um sich dort Anregungen für die Abwehr der “ sehr bedrohlichen Szenarien."  zu holen.
    Als sendungsbewusster Kaiser von Europa im Nebenberuf, hätte er CETA gerne ratifiziert.
    Irgendwas hat ihn davon abgehlten ( Füller kaputt, Gichtanfall in den Händen, eigenen Namen vergessen, ...), so konnte er nur seine gewohnte Propagandaschau zugunsten CETA und TTIP abziehen. :-(
    Danke für “Zuletzt gesagt”!

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    1. Ach ja stimmt,unser Präsidentenkracher zum Fremdschämen.Danke für den Hinweis.
      Schönen abend

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